Trauer um Corona-Opfer: "Wie in einem schlechten Film"

Trauer um Corona-Opfer: "Wie in einem schlechten Film"
Ein Pensionist stirbt an COVID-19. Neben der Trauer müssen die Angehörigen auch mit den Auswirkungen des Virus kämpfen.

Sie wollten ihn auf seinem letzten Weg begleiten, seine Habseligkeiten entgegennehmen – doch daraus wird nichts. Wie sehr die Corona-Krise derzeit auch die Trauer von Angehörigen mitbestimmt, zeigt dieser Tage ein Fall aus Böheimkirchen in Niederösterreich. „Man fühlt sich wie in einem schlechten Film, es macht einen alles sehr traurig“, sagt Tristan Takats.

Sein Opa Karl war bis vor Kurzem noch ein sehr aktiver Pensionist. Er fuhr mit dem Auto, saß gerne in geselligen Runden. „Natürlich hatte mein Opa altersbedingte Beschweren, aber er war eigentlich recht fit“, erzählt sein Enkelkind Tristan Takats.

Müdigkeit

Doch dann verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Pensionisten rapide. „Er litt von einem Tag auf den anderen unter Appetitlosigkeit und Müdigkeit,“, berichtet der 24-Jährige. Zuerst bekam der Niederösterreicher von einer Ärztin Vitamine verabreicht, die freilich nichts halfen.

Als dann noch Atembeschwerden hinzukamen, war klar, dass die Lage ernst ist. Dem 92-Jährigen konnte nicht mehr geholfen werden.

Donnerstag in der Früh wurde Karl Takats schließlich ins Krankenhaus gebracht, am Abend war er tot. Diagnose: Covid-19.

Quarantäne

„Weil wir unter Quarantäne gestellt sind, können wir am Begräbnis nicht teilnehmen. Das ist wirklich bitter“, erzählt der 24-Jährige. Aber auch die persönlichen Gegenstände, die der 92-Jährige ins Spital mitgenommen hat, wird die Familie nicht bekommen – jedenfalls nicht so schnell.

Besuchsverbot

„Es gibt ein Besuchsverbot und zugeschickt werden einem die Sachen derzeit nicht“, so Tristan Takats. Die Maßnahmen der Regierung halte er dennoch für richtig, wie er betont.

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