Nemecek: "Es ist so, dass die Preise für unsere Bäuerinnen und Bauern derzeit gefallen sind. Dabei steigen auf der einen Seite die Kosten für Diesel, Strom, etc. Auf der anderen Seite bekommen sie weniger Erlöse für ihre Produkte. Das ist für unsere Bauern natürlich eine fatale Situation." Angesichts der konzentrierten Marktmacht im Handel sei es sehr schwer, dagegen anzukommen. Dazu komme, dass angesichts der höheren Preise wieder weniger zu regionalen Lebensmitteln und mehr zu billiger Ware aus dem Ausland gegriffen werde. "Nach Corona ist das leider wieder eine Gegenbewegung", sagt der Bauernvertreter.
Unklare Herkunft
Was ihn besonders stört: Da es im Handel noch immer keine gesetzlich verpflichtende Herkunftskennzeichnung gebe, würden die Konsumenten oft auch gar nicht wissen, ob sie zu heimischen oder zu ausländischen Produkten greifen. Deswegen ist er froh, dass im Herbst ein erster Schritt bei der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung, wie sie im Regierungsprogramm verankert ist, umgesetzt wird. Da müssen Großküchen und Kantinen nachweisen, woher die Lebensmittel kommen. Der nächste Schritt "hängt noch in Brüssel", sagt Nemecek. Da geht es um Lebensmittel im Handel.
Mit Brüssel haben Österreichs Bauern derzeit ohnehin Probleme. Es geht um den Einsatz von Pflanzenschutzmittel, der notwendig wäre. Etwa, um die Zuckerrüben vor dem Rüsselkäfer zu schützen. Hier müsste sich die Politik bewegen, um in Österreich die Versorgungssicherheit garantieren zu können.
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Gegen Mercosur
Wogegen der Bauernbund in Österreich und auf europäischer Ebene weiterhin auftritt: den Beitritt zu einem Freihandelsabkommen wie Mercosur. Auch wenn sich jetzt wieder die Wirtschaftskammer in NÖ für dieses Abkommen mit Südamerika stark macht. Nemecek: "Wir haben mithilfe unseres EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber allein in NÖ über 50.000 Unterschriften gegen das Abkommen gesammelt.
Anm.: Das gesamte Interview sehen Sie am Mittwoch, 24.5., um 20.15 Uhr auf Kurier.TV.
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