Die Pflegeperson kommt per Video nach Hause
Mithilfe von Videotelefonie sollen in Zukunft Pflegeberatungen mit diplomiertem Pflegepersonal digital stattfinden können. Um Kundinnen und Kunden in ihrer Lebensqualität zu Hause zu unterstützen, wolle man neue bzw. digitale Kommunikationswege nutzen und anbieten, heißt es von der Caritas, und damit ein ergänzendes Angebot für die Versorgungssicherheit und Gesundheitsprävention im häuslichen Pflegebereich schaffen. Für den Start der „Telepflege“ ist der Einsatz von zehn Diplomkrankenpflegerinnen und Diplomkrankenpfleger geplant.
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Inspiriert wurde die Caritas dabei durch das finnische Angebot „Virtual homecare“. Bei dem Projekt erfolgen etwa die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme, soziale Unterstützung und die Überprüfung des allgemeinen Wohlbefindens für Menschen zu Hause per Video.
Gratis-Tablet
Bei der „Telepflege“ wird ein Senioren-Tablet der Firma media4care GmbH genutzt. Dieses kann während der aktuellen Testphase kostenlos ausgeliehen werden und bietet zusätzlich zur Videotelefonie auch weitere Möglichkeiten, wie diverse Rätsel, Gedächtnisspiele oder auch multimediale Unterhaltung.
Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch oder per eMail durch eine diplomierte Pflegeperson. Inhalte und Zeitausmaß orientieren sich an der jeweiligen Einsatzart und den individuellen Bedürfnissen der Kundschaft.
Im Rahmen des Testangebotes können unter anderem Beratungen in den Bereichen Gesundheitsförderung und Pflegehilfsmittel, medizinische und pflegerische Versorgung sowie Inkontinenzversorgung bezogen werden.
Zusatzangebot
Die „Telepflege“ soll jedoch nicht als Ersatz für Leistungen der Hauskrankenpflege gelten und kein 24-Stunden-Notfalldienst sein, sondern ein Zusatzangebot darstellen. Dieses soll engmaschigere Unterstützungsmöglichkeiten in der Betreuung und Pflege bieten.
Durch die neuen Tätigkeitsbereiche soll die „Telepflege“ auch die Attraktivität des Pflegeberufs steigern und neue Tätigkeitsbereiche speziell für Pflegekräfte bieten, die nicht mehr aktiv in der Pflege tätig sein können, jedoch ihre Fachexpertise einbringen wollen.
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Den Kundinnen und Kunden soll die Telepflege außerdem eine Verbesserung der Beziehungen zu den Pflegekräften ermöglichen. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Website der Caritas.
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