Das nördlichste Theater Österreichs feiert den 30er

Das Theater an der Mauer feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum. Ewald Polacek, Leiter und Gründer, spricht von einem „unaufhaltsamen Aufstieg“ seit der Gründung des Hauses.
Dabei war eigentlich nicht geplant, ein Theater einzurichten, als er ein altes Nebengebäude umbauen ließ, erzählt Polacek. Ursprünglich waren die Räumlichkeiten nur für Proben seiner kleinen Theatergruppe gedacht.
Nachdem die Probebühne dann doch für kleinere Auftritte genutzt wurde, kam der erste Boom. Waren es im Jahr 1995 noch neun Vorführungen, wuchs die Zahl bis 2002 schon auf 80 an.
„Der Erfolg liegt daran, dass das Theater klein ist: es gibt nur 50 bis 60 Sitzplätze, das macht das Ganze persönlicher und das schätzen die Gäste“, ist sich Polacek sicher. Und: „Die alte Stadtmauer, die gleichzeitig die Längswand des Saals bildet. Sie bringt Charakter in den Raum und sorgt für bessere Akustik“.
Es gäbe einige Produktionen, auf die der Begründer besonders stolz sei. Eine davon ist ein Stück von Pablo Picasso. Das aufzuführen sei eine Herausforderung gewesen. Es sei „ein schräges Stück“, weil sich die Protagonistinnen und Protagonisten ständig ins Wort fielen. Aber er probiere gerne Neues aus.
Aus dem TAM seien auch Berühmtheiten hervorgegangen, wie die Kabarettistinnen Caroline Athanasiadis und Angelika Niedetzky. Sie hätten dort ihre Karrieren gestartet, erzählt Polacek.

Die Stadtmauer bildet auch die Längswand des Theatersaals des TAM.
Mehr als ein Theater
Das TAM „fährt auf zwei Schienen“, wie Polacek sagt. Einerseits gibt es die Aufführungen, andererseits auch Theaterpädagogik. Dabei werden Kurse für Kinder und Jugendliche angeboten, genauso wie auch Ausbildungen für Erwachsene.
Im Jubiläumsjahr sind einige größere Produktionen geplant. Höhepunkt sind im Herbst zwei Gala-Abende. Derzeit steht am Spielprogramm ein aktuelles Stück der Jugendtheaterwerkstatt. „Herr Wolfram Wolf und die Familie Geiß“. Es ist an zeitlose märchenhafte Themen und Charaktere angelehnt. Die theaterpädagogische Leitung und Regie hat Christine Polacek-Eisner inne. Aufgeführt wird vom 22. bis 24. Jänner, jeweils um 18 Uhr.
Weitere Informationen unter www.tam.at
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