Syrische Brüder wollen Stadt einkochen

Die „Brothers“: Diar (r.) mit Degwar (M.) und Abdallah im neu eröffneten Soul-Food-Lokal „Mamas“
„Ich möchte der Stadt eine moderne, europäische Küche bieten. Und das wird gut angenommen.“ Als Betreiber und Küchenchef zweier junger Lokale sorgen der 24-jährige Diar Abdallah und seine Familie in Amstetten für frischen Schwung in der schwer ins Schwanken gekommenen Wirtshaus-Szene.
Der junge syrischstämmige Wirt hat nun mit seinen zwei Brüdern, nach dem Restaurant „Brothers“ im Vorjahr, bereits ein zweites Lokal namens „Mamas“ eröffnet.

Diar Abdallah, 24, eröffnete mit seinen Brüdern das "Mamas"
Neben gediegenem und frischem Restaurant-Ambiente und einer bunten Speisen-Collage liefert Diar karrieremäßig auch noch eine persönliche Geschichte, wie aus dem Bilderbuch, mit. Nach der Flucht vor dem Krieg in der syrischen Heimat wurde er als Asylwerber im zentralen Amstettner Hotel Exel als Lehrling aufgenommen.
Bei Küchenchef Andreas Walter hat er dann die Zubereitung internationaler, vor allem auch gutbürgerlicher österreichischer Speisen erlernt.
„Wir bekommen beste Bewertungen und sind in Amstetten vorne dabei“, freut sich Diars Bruder Degwar über das Lob für die Küche seines Bruders. Er ist mit zehnjähriger Erfahrung im Gastro-Service für das Wohlgefühl der Gäste am Tisch verantwortlich ist.
Flucht
Vor der Flucht nach Österreich im Jahr 2012 haben die Abdallahs aufgrund eines Betriebs, den ihr Vater leitete, auch einige Jahre in Griechenland gelebt. Das ist der Grund, warum sich auf Diars Speisenkarten ein Mix aus österreichischen, griechischen und arabischen Speisen findet.
„Im ,Brothers’ servieren wir vor allem mittags Tafelspitz, Schweinsbraten oder auch Gulasch“, so der Küchenchef. Aber auch Variationen mit Falafel, Humus, Fisch, Steaks und Huhn werden mit Gemüse, Salat und arabischem Fladenbrot kredenzt.
Spezielle Karte
Das stylische „Mamas“ in der Amstettner Wienerstraße habe man als „Fast-Soulfood“-Lokal konzipiert, so Diar. „Alle Speise sind frisch und auch take away zu haben. Der Kundenansturm zur Eröffnung war gewaltig“, freut er sich über die Resonanz. Die Speisen mit arabisch-griechischen Wurzeln werden im Mamas durch ein auffälliges Burger-Konzept ergänzt. Diars spezielle Smash-Burger sind mit außen knusprig und innen sehr saftigen Pattys gefüllt. Wer es fleischlos anlegt, dem werden Pilz- oder Eier-Pattys schmackhaft gemacht.

Rinderfiletspitzen auf Hummus
Schon in der Lehrzeit hat Diar, der auch bereits in Küchen in Oberösterreich und Tirol arbeitete, gelernt, auf regionale Qualität zu setzen. Den gesamten Fleischeinkauf wickle er über eine Amstettner Fleischerei ab, erzählt er.
Griechischer Koch
Als Familienbetrieb stehe ein engagiertes siebenköpfiges Team, darunter auch der dritte Bruder Abdallah, hinter ihm, versichert Diar. Den offenen internationalen Kochstil will er weiterpflegen. „Es kommt jetzt noch ein neuer griechischer Koch ins Mamas, der gerade in den USA gearbeitet hat“, freut sich der junge Chef auf neue Inputs.
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