Bürokratie als Hürde: Kunststoff-Riese aus NÖ hofft auf neues Gesetz

Rundgang auf dem Betriebsgelände von sunpor in Unterradlberg
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP) machten sich bei einem Betriebsbesuch am Montag ein Bild von den Aktivitäten der sunpor Kunststoff GmbH – einem der drei größten Styropor-Hersteller Europas.
Das Unternehmen mit Sitz im St. Pöltner Stadtteil Unterradlberg gilt als Vorreiter in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit.
Bereits 2020 errichtete sunpor eine der größten Photovoltaikanlagen des Landes. Rund 464.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefert die Anlage, die vollständig im Betrieb genutzt wird. Das entspricht laut eigenen Angaben einer CO₂-Ersparnis von 278 Tonnen jährlich. Das Unternehmen kann damit rund zwei bis drei Prozent seines Strombedarfs abdecken.
Allerdings dauerte es sechs Monate bis die Anlage genehmigt wurde. Mikl-Leitner verwies bei einem Rundgang deshalb auf die bürokratischen Hürden, mit denen Betriebe derzeit in diesem Bereich zu kämpfen hätten. Das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EBAG), das von der Bundesregierung nun in Begutachtung geschickt wurde, könnte hier Abhilfe schaffen.
"Müssen Deindustrialisierung stoppen"
Auch Hattmannsdorfer unterstrich die Bedeutung des Gesetzes: „Wenn wir Arbeitsplätze und Wohlstand sichern wollen, müssen wir die Deindustrialisierung stoppen und die Energiewende beschleunigen. Rasche Verfahren helfen, Kosten zu senken und Investitionen schneller rentabel zu machen.“
sunpor-CEO Roman Eberstaller begrüßte die Pläne: „Der Bürokratieabbau stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und den Klimaschutz zugleich.“
Neben dem Energiethema setzt sunpor auch auf Forschung und Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen des ecoplus Kunststoff- und Mechatronik-Clusters beteiligt sich das Unternehmen etwa am Projekt „Wintrust“, das innovative Recyclinglösungen für ausgediente Wintersportartikel entwickelt. Konkret arbeitet SUNPOR am Recycling von Skihelmen.
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