Studie bricht das Eis: Eislaufsport in NÖ unter die Lupe genommen
Eislaufschuhe auf einer Eisfläche.
Eislaufen ist eine der beliebtesten winterlichen Freizeitbeschäftigungen. Doch die Kosten für die Gemeinden sind groß. Angesichts warmer Winter und steigender Energiekosten manchmal sogar zu groß. In Mödling soll es heuer die letzte Saison sein, der KURIER berichtete.
Das Sportland NÖ hat eine Bedarfs- und Bestandsanalyse erstellen lassen, um Engpässe, Sanierungsbedarf und regionale Unterschiede zu identifizieren. Dabei verglich man das Angebot in NÖ mit jenem in Oberösterreich, der Steiermark oder auch Bayern.
Der Eislaufplatz in Mödling dürfte bald Geschichte sein.
Demnach gibt es in NÖ 39 Eissportvereine (und 193 Stocksportvereine). In der Steiermark sind es mit 69 fast doppelt so viele. Und während in NÖ die Eissportvereine inklusive Stocksport knapp über 6.000 Mitglieder haben, sind es in der Steiermark mehr als 21.000 und in OÖ knapp 20.000. Wenn man den Stocksport nicht berücksichtigt, gibt es in NÖ 1.370 Mitglieder in Eissportvereinen.
Von 31 Plätze sind 23 „frei“
NÖ verfügt jedoch im Vergleich mit 31 über die weitaus meisten Eissportplätze, elf davon finden sich im Industrieviertel. Seit 2020 wurden nur zwei neu in Betrieb genommen, die meisten haben schon 30 und mehr Jahre auf dem Buckel.
Bei der Bauart zeigt sich ein weiteres Problem. 23 Plätze verfügen über offene Eisflächen, in fünf Fällen handelt es sich um teilweise offene Hallen, nur drei sind geschlossen. Was sich bei den Öffnungszeiten auswirkt: Während geschlossene Hallen bis zu 342 Tage jährlich genutzt werden können und teiloffene noch bis durchschnittlich 111 Tage, sind es bei Freiplätzen nur 81 Tage.
Kostenfrage
Was die Studie auch klar zeigt: Der Bedarf ist gegeben. Etwa bei den rund 950 Mitgliedern in den 19 Eishockey-Vereinen, Trend steigend.
Doch der Sanierungsbedarf ist groß. Teilweise auch durch Vorschriften der EU, die einen Umstieg auf zukunftssichere Kältemittel vorgeben. So kommt man alleine bei den Kältemaschinen insgesamt auf einen Bedarf von mehr als fünf Millionen Euro, bei den Pisten sind es mehr als 3,7 Millionen Euro.
Und auch eine „Best Practic-Analyse“ wurde erstellt. Eine Eissportanlage mit Überdachung, aber ohne Seitenwände, wie etwa in Traiskirchen, stellt mit Baukosten von zwei bis fünf Millionen Euro die einfachste und günstigste Variante dar. Deutlich teurer mit fünf bis zwölf Millionen Euro, aber dafür mit besserer Energiekostenbilanz ist eine Variante mit geschlossenen Seitenwänden. Eine Anlage, die sich auch für professionellen Eissport eignet, kommt auf acht bis 20 Millionen Euro.
Landeshauptfrau-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer (FPÖ) meinte zur Studie: „Erstmals seit 30 Jahren kommt Bewegung in die Sache. Jetzt haben wir eine Grundlage geschaffen, um auch dem Eissport – allen Sportlern, Funktionären, Vereinen und dem Nachwuchs – jene Aufmerksamkeit zu geben, die sich der Eissport verdient.“
Kommentare