Bereits am 28. Februar wurde heuer der erste Storch gesichtet – ungewöhnlich früh, wie Andreas Pataki, Geschäftsführer der Schloss Marchegg GmbH und Bürgermeister der Stadtgemeinde Marchegg, betont: „Das ist klimatisch bedingt. Vor einigen Jahren sind sie erst Mitte März gekommen.“ In den darauffolgenden Wochen fanden knapp 120 Störche ihren Weg in das Auenreservat.
Schnell waren die Nester aus dem Vorjahr wieder besetzt – „denn Störche sind nesttreu“, berichtet Pataki. Ein Storchennest, auch Horst genannt, wächst mit jedem Jahr weiter, da es kontinuierlich mit Ästen, Erde und Moos ausgebaut wird. So kann ein Nest zwischen 800 und 1.000 Kilogramm wiegen.
Jungtiere können schon bewundert werden
Die geschützten Vögel fühlen sich auf den alten Baumbeständen des Auenreservats und im Schlosspark besonders wohl. Über 50 belegte Storchennester wurden gezählt – 12 davon befinden sich sogar auf dem Dach des Schlosses. Etwa vier Wochen nach der Eiablage schlüpfen in der Regel die ersten Küken. Einige Jungtiere sind bereits geschlüpft und können nun beim Wachsen beobachtet werden – besonders gut über die am Dach des Schlosses angebrachten Kameras. Die Küken, die dort zu sehen sind, dürften innerhalb der vergangenen zwei Wochen geschlüpft sein.
Besonders spannend wird es auch wieder im Juni. „Anfang bis Mitte Juni werden die Jungstörche flügge, und dann fliegen rund 90 Störche am Himmel“, berichtet der Bürgermeister. Das Naturschauspiel lockt viele Besucherinnen und Besucher an – denn hier verbinden sich Natur und Geschichte auf besondere Weise, erklärt Pataki.
Im August beginnt für die Tiere dann die Reise zurück nach Afrika. Über die Türkei, den Bosporus und den Suezkanal finden sie ihren Weg in ihre Winterquartiere. Ungefähr 250 Störche traten im vergangenen Jahr den Rückflug an – einige von ihnen zum ersten Mal. Wie viele es in diesem Jahr sein werden, lässt sich noch nicht sagen. „Der Mai ist heuer sehr kalt, da überleben nicht alle Küken“, erzählt Pataki. Dennoch rechnet er mit einer ähnlichen Zahl wie im Vorjahr.
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