130 Schüler aus 23 Ländern basteln an neuer Zugtechnik für Europa

Eine Gruppe junger Leute arbeitet an einem Projekt auf einem Tisch.
Junge Menschen aus der EU tüftelten in Niederösterreich an einem Großprojekt.

Lernen und forschen in Zagreb (Kroatien), in Lissabon (Portugal), Celje (Slowenien), Kuopio (Finnland) und nun in St. Pölten: 130 Schüler aus 24 Schulen in 23 Ländern verfügen bereits in jungen Jahren über internationale Erfahrung. Sie treffen sich, um an einem Miniaturzug zu arbeiten der mittels CNC, also mit programmgesteuerten Maschinen, hergestellt wird. „Train for Europe reloaded“ wird im Rahmen des Comenius-Programms der EU umgesetzt. Dieses dient der Förderung von Zusammenarbeit europäischer Schulen und der Mobilität von Schülern.

Von Ende Jänner bis Anfang Februar machten die Nachwuchstechniker in der HTL St. Pölten Station. „Mit dem Projekt soll der CNC-Unterricht europaweit vergleichbar gemacht werden“, sagt der Projektleiter der HTL St. Pölten, Günter Amstätter. „Train for Europe reloaded“ ist bereits die zweite Auflage. 2010 gewann der Vorläufer den internationalen Jugendkarlspreis. Nun wurde das größte Schulprojekt der EU durch eine sogenannte European Map erweitert, die mit den einzelnen Waggons mittels Elektronik interagiert.

In St. Pölten ist man begeistert. Immer vier Schüler aus zwei Abteilungen der HTL waren bei den Reisen in die Partnerschulen dabei. „Die Fortschritte der Schüler während der beiden Jahre beim Projekt zu sehen, ist für mich die größte Motivation“, sagt Lehrer Amstätter.

Die Reise- und Quartierkosten sowie das Treffen in St.Pölten wurden durch Fördermittel der EU gedeckt. Die HTL wurde mit 20.000 € unterstützt. Die Finanzierung erfolgt unter Auflagen. Bedingung ist die Einbindung eines kulturellen Tages und der Besichtigung eines Betriebes. Eine Stadttour durch Wien und ein Abendessen bei einem echten Heurigen sowie ein Besuch der Voest Alpine in Linz standen deshalb auf dem Programm.

Präsentation in Brüssel

Das Abschlusstreffen findet im April in der Berufsbildenden Schule Bad Kreuznach in Deutschland statt. Im Zuge des Zusammenkommens wartet auf die Schüler ein einmaliges Erlebnis, denn am 10. April werden die Arbeiten im Europäischen Parlament in Brüssel präsentiert. Bis dahin heißt es: Ordentlich anpacken.

FH-Team arbeitet an Warnsystem

„Der allergrößte Teil der Bahnkreuzungen in Österreich, sind nicht technisch durch Schranken, sondern meist nur durch ein Andreaskreuz gesichert“, sagt Georg Barta, Leiter des Studiengangs Eisenbahn-Infrastrukturtechnik an der Fachhochschule St. Pölten. Deshalb machen Lok-Führer an Bahnkreuzungen durch Hupen oder Pfeifen auf den herannahenden Zug aufmerksam. Nur: „Das ist erstens unsicher, weil viele Autofahrer oder Fußgänger das gar nicht hören. Und zweitens sind die Anrainer oft genervt, vom ständigen Pfeifen des Zuges“, erklärt Barta. Optische Signale seien viel auffälliger, meint Barta.

Ein Forschungsteam rund um Studiengangsleiter-Stellvertreter Frank Michelberger tüftelt deshalb gemeinsam mit verschiedenen Industrieunternehmen an einem innovativen Warnsystem. „Es soll einfach, billig und umweltfreundlich sein“, erklärt Barta die Ansätze. Die Wissenschaftler und Experten erarbeiten ein Konzept aus optischen Warnsignalen, die entweder durch Wasserkraft, Fotovoltaik, Solarenergie betrieben werden.

„Wenn sich ein Auto einer Bahnkreuzung nähert, werden die hellen LED-Warnlichter durch Sensoren aktiviert“, erklärt Michelberger die Funktionsweise. Die aufwendige und teure Verkabelung wäre dann nicht mehr notwendig. Weblink: www.fhstp.ac.at

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