Für einige Zeit stand der Niederösterreicher, der auch im Burgenland lebt, an der Seite der Bundesparteivorsitzenden. Tatsächlich hatte er aber immer Sympathien für die Politik des burgenländischen Landeshauptmanns.
Außerdem hatten er, Doskozil und der ehemalige SPÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller angesichts ihrer beruflichen Vergangenheit innerhalb der SPÖ immer den Beinamen „Kieberer-Trio“. Hundsmüller hat sich erst vor wenigen Tagen bei einer Veranstaltung in Wiener Neustadt zu Doskozil bekannt. In dieses Bild passt auch, dass der ehemalige Innenminister Karl Schlögl aus Purkersdorf an der Seite von Hans Peter Doskozil steht.
Kritik an Schnabls Doskozil-Unterstützung
Spannend ist dieses Outing von Franz Schnabl, weil man eigentlich annehmen müsste, dass die niederösterreichischen Roten voll hinter ihrem Landsmann Andreas Babler stehen. Immerhin hatte Schnabl den Traiskirchner bei der Landtagswahl auf die Landesliste genommen. Allerdings auf dem letzten Platz. Und Sven Hergovich hat ihn zum Bundesrat gemacht.
Franz Schnabl musste dieser Tage wegen seiner Unterstützung auch Kritik und Häme des Bundesgeschäftsführers Christian Deutsch hinnehmen. Dieser hatte im ORF-Report gesagt, dass Schnabl im Wahlkampf auf den burgenländischen Weg gesetzt habe und am Wahltag wenig erfolgreich gewesen wäre.
Schnabls Reaktion: Erstens wundere er sich über die Äußerungen von Deutsch, weil dieser als Bundesgeschäftsführer eigentlich für die gesamte Partei zuständig sein müsste. Andererseits habe Deutsch nie verstanden, worum es beim Mindestlohn und der Anstellung von pflegenden Angehörigen gehe.
Für Hans Peter Doskozil haben sich auch die niederösterreichischen SPÖ-Frauen mit Elvira Schmidt an der Spitze ausgesprochen. Für Pamela Rendi-Wagner hingegen hat sich der ehemalige Nationalratsabgeordnete und Verkehrssprecher Anton Heinzl starkgemacht. Und Andreas Babler fischt im Teich der Künstler wie Robert Menasse oder Gerhard Haderer. Und kann auch mit Ferdinand Lacina und Erwin Buchinger zwei ehemalige Minister als Unterstützer aufbieten.
Neue AMS-Führung weiterhin ausständig
Auf Wirtschaftsminister Martin Kocher wird in diesen Tagen eine schwierige Personalentscheidung zukommen. Er ist ja für den Arbeitsmarkt zuständig und muss zusehen, wie in Niederösterreich kein Nachfolger für Sven Hergovich gefunden werden kann. Hergovich hat seinen Job als AMS-Landesgeschäftsführer aufgeben, um in die Landespolitik zu wechseln.
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Als mögliche Nachfolgerinnen werden die derzeitige Stellvertreterin Sandra Kern und Karmen Frena, die Unternehmensbetreuerin aus der AMS-Zentrale gehandelt. Im Verwaltungsrat konnte man sich diese Woche auf keine Person einigen. Damit dürfte der Fall wohl dem Minister vorgelegt werden.
In Niederösterreich hofft man, dass Martin Kocher möglichst rasch eine Entscheidung trifft und das Thema nicht auf die lange Bank schiebt. Gerade der Arbeitsmarkt ist hier ein sehr sensibler Bereich.
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