SPÖ-Manager: "Es geht nicht schmutziger zu als bei anderen Wahlkämpfen"

Rücktrittsaufforderungen an den Landesdirektor des ORF, das Scheitern eines Fairness-Abkommens, heftige Kritik an der Direktorin des Landesrechnungshofes wegen der Prüfberichte zur Inseratenaffäre – wenige Wochen vor der Landtagswahl am 29. Jänner werden die politischen Bandagen in NÖ härter. Dennoch ist SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar überzeugt, dass dieser Wahlkampf nicht schmutziger ist als bei so manchen Urnengang davor, wie er im KURIER-Talk auf SchauTV erklärt.
„Ich mache in der SPÖ Niederösterreich jetzt schon den vierten Landtagswahlkampf in unterschiedlichsten Funktionen. Und es ist dieser bis jetzt nicht schmutziger und untergriffiger als andere Wahlkämpfe“, sagt Kocevar.#
Trotz politischer Scharmützel gebe es mit ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner ein gutes Verhältnis. Kocevar: „Wir haben ein respektvolles Verständnis füreinander. Und ich glaube, wir verstehen auch beide unsere Positionen und Rollen. Dieser korrekte Umgang wird auch im Wahlkampf – zumindest von meiner Seite – so weitergeführt.“
Was er seinem Gegenüber nicht ersparen kann: Dass die SPÖ im Wahlkampf auf die Verknüpfungen zwischen der Landes-ÖVP und deren Bundespartei aufmerksam machen wird. Da nütze es nichts, dass man sich jetzt Niederösterreich-Partei nenne. Kocevar: „Die Wählerinnen und Wähler müssen wissen, dass es hier sehr viele namhafte Politiker in der jetzigen Bundesregierung gibt, die Wurzeln in Niederösterreich haben.“
Die ÖVP könne nicht sagen, sie habe mit ihrer Bundespartei nichts zu tun. „Ich kann mich nicht jahrelang mit diesen Persönlichkeiten rühmen und wenn sie dann in unterschiedlichsten U-Ausschüssen nicht gut wegkommen, Kindesweglegung zu betreiben. Das ist unfair und unehrlich.“
KURIER Talk mit Wolfgang Kocevar
Teuerung, Kinder, Pflege
Die drei Hauptthemen, mit denen die SPÖ im Wahlkampf punkten will, sind Maßnahmen gegen die Teuerung und die hohen Energiekosten, ein Programm für bessere Kinderbetreuung sowie Gesundheit und Pflege. Kocevar: „Wenn wir nach der Wahl stärker sind und die ÖVP die absolute Mehrheit verfehlt, dann wollen wir für die Familien einen ganztägigen und kostenlosen Kindergarten ermöglichen.
Nicht klar ist für Kocevar, dass automatisch die stärkste Partei die Landesspitze stellt, wenn die Absolute fällt. Kocevar: „Franz Schnabl hat immer gesagt: Wenn die Absolute fällt, wird er mit allen Parteien Gespräche aufnehmen. Da geht es um Inhalte. Welche Posten oder Funktionen dabei herauskommen, wird man dann sehen.“
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