Spitalsschließung: Verein will "ergebnisoffene Diskussion"

Mehrere Personen vom Verein "LK Gmünd bleibt" stehen vor dem Landtag und halten ein Transparent, auf dem "Unser Krankenhaus Gmünd muss bleiben!" zu lesen ist.
Ein offener Brief wurde von „LK Gmünd bleibt“ an mehrere Politikerinnen und Politiker übergeben – Landesrat Kasser erwartet eine Terminanfrage.

Am vergangenen Wochenende lud die Landesregierung im Rahmen der Freiwilligenmesse zum Tag der offenen Tür ins St. Pöltner Regierungsviertel. Ein Ruf, dem nicht nur zahlreiche Ehrenamtliche, sondern auch einige wehrhafter Waldviertler gefolgt sind.

Mitglieder des Vereins "LK Gmünd bleibt" nahmen an der Veranstaltung teil, um ihr Anliegen erstmals persönlich an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) heranzutragen. Im April aus einer gleichnamigen Bürgerinitiative entstanden, kämpft die mittlerweile knapp 200-köpfige Gruppe für den Erhalt des Gmünder Krankenhauses. Im Gesundheitspakt 2040+ ist die Schließung der Einrichtung vorgesehen.

Seitens des Vereins wird weiterhin ein Gespräch über die Zukunft der medizinischen Infrastruktur gefordert. Ein Wunsch, der laut Obfrau Tamara Schönsgibl bisher auf taube Ohren stieß. "Deswegen haben wir den Tag der offenen Tür genutzt, um unseren Brief zu übergeben. Damit das auch wirklich wahrgenommen wird", so Schönsgibl. Das Dokument ging ebenfalls an Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung.

Eine Außenaufnahme vom Gmünder Krankenhaus.

Ein Gesundheitsklinikum soll ab 2028 das Spital ersetzen. 

Der Verein übt in dem Schreiben allgemeine Kritik am Gesundheitspakt und warnt weiterhin vor drohenden Verschlechterungen für Bürgerinnen sowie Bürger. In den Augen der Vereinsmitglieder würden die geplanten Maßnahmen im Bezirk Gmünd zur "Privatisierung der Gesundheitsversorgung" beitragen.

Grund für diese Bedenken dürfte das Thema Bettenstation sein. Diese ist für die Gesundheitsklinik nicht vorgesehen. Stattdessen  soll laut den Plänen der "Hofmeister Baumeister Generalplaner GmbH" eine hotelähnliche, nicht touristische Anlage mit bis zu 30 Zimmern entstehen. Übernachtungen seien auf eigene Rechnung buchbar, gab der Geschäftsführer in einem Gespräch mit den NÖN an. Die Notwendigkeit für Umstrukturierungen im Krankenhaus Gmünd wird  weiterhin anerkannt und um ein „bislang verwehrtes Gespräch“ gebeten.

Auf Terminsuche

Der  für die Landeskliniken zuständige Landesrat Anton Kasser (ÖVP) weist darauf hin, dass  man sehr wohl bereits seit Längerem mit Vertreterinnen und Vertretern der Region im direkten Kontakt stehe. "Das Angebot für einen Austausch mit der Obfrau und ihrem Stellvertreter des Vereins  steht nach wie vor, wir erwarten eine Terminanfrage", so Kasser.

Darüber hinaus hält die Landesregierung  dem Vernehmen nach weiterhin am Gesundheitsplan 2040+ fest. Es handle sich nach wie vor um den im Landtag mehrheitlich und parteiübergreifend beschlossenen gemeinsamen Weg, der ein Jahr lang von über 50 Fachleuten aus Medizin und Pflege ausgearbeitet worden sei.

Für "LK Gmünd bleibt" ist das letzte Wort bezüglich der Krankenhausschließung nicht gesprochen. Zusammen mit einer ähnlichen Initiative, die sich für den Erhalt der Notarztstützpunkte einsetzt, ist für kommende Woche ein erneuter Protest vor dem Landtag geplant. Weiters ist zum 100-jährigen Bestehen des Klinikstandorts Gmünd eine weitere feierliche Mahnwache geplant. 

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