Widerstand gegen Spitalsschließung bringt sich in Stellung

Ein Gruppenfoto, dass einzelne Vereinsmittglieder zeigt. Sie tragen graue T-Shirts mit der Aufschrift "LK Gmünd bleibt" und stehen im Freien vor einem Haus.
Während die Wege für das neue Gesundheitsklinikum geebnet werden, nimmt der Widerstand gegen die Krankenhausschließung wieder an Fahrt auf.

Die Umstrukturierung der medizinischen Versorgung in Gmünd ist in vollem Gange. Bis 2028 soll am Gelände einer früheren Mülldeponie ein neues Gesundheitsklinikum gebaut und anschließend das bestehende Krankenhaus geschlossen werden. Kürzlich erhielt die Hofmeister Gruppe seitens des Gemeinderates das offizielle Baurecht für die geplante Einrichtung. Damit stehe dem Beginn einer Projektentwicklung nichts mehr im Wege, so Jürgen Trsek (ÖVP), Vizebürgermeister von Gmünd.

Während sich der vom Gesundheitsplan 2040+ aufgewirbelte Staub auf den ersten Blick ein wenig zu legen scheint, formiert sich im Hintergrund der Widerstand gegen die Spitalschließung zunehmend konkret. Aus der im April ins Leben gerufenen Bürgerinitiative „LK Gmünd bleibt“ entwickelte sich innerhalb wenigen Monaten ein rund 130-köpfiger Verein.

Aktuell versucht die Gruppe weitere Mitglieder um sich zu scharen und einen Rat aus Expertinnen sowie Experten zu formieren. Rechtliche Schritte für eine potenzielle Klage werden geprüft. Zudem wurde ein offener Brief an SPÖ-Landesparteiobmann Sven Hergovich übermittelt. „Es ist darum gegangen, ein persönliches Gespräch einzufordern und ihn aufzufordern, sich für den Erhalt des Krankenhauses einzusetzen“, so Christian Oberlechner von „LK Gmünd bleibt“. 

Außenansicht Landesklinikum Gmünd.

Das Krankenhaus in Gmünd soll durch eine Gesundheitsklinik ersetzt werden.

Verantwortliche aus der NÖ Landesregierung seien bisher nicht an den Verein herangetreten. „LK Gmünd bleibt“ stehe darüber hinaus in Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern von Waidhofen an der Ybbs, die von den für  2027 angesetzten Schließungen einiger Notarztstützpunkte betroffen sind. Auch hier formiert sich Widerstand.

Festgefahrene Positionen

„Unsere Aufgabe als Verein wird sein, den Menschen weiterhin zu sagen: 'Natürlich kann man etwas tun. Lassts’ euch nicht einfach unser Krankenhaus wegnehmen'“, so Oberlechner. Gleichzeitig sei den Vereinsmitgliedern bewusst, dass Umstrukturierungen auch innerhalb des Spitals benötigt werden und dass es nicht weiter gehen könne, wie bisher. Den zusätzlichen Bau des Gesundheitsklinikums stehe die Gruppe offen gegenüber.

Die Gemeinde betrachte das Gesundheitsklinikum ebenfalls als ein Projekt „unabhängig von der Diskussion um die Zukunft des Landesklinikums Gmünd“. Parteiübergreifend gilt die Einrichtung als „wertvolle Ergänzung der medizinischen Versorgung in unserer Region“. Aber: „Wir akzeptieren die Schließung des Landesklinikums Gmünd nicht und setzen uns weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt unseres Krankenhauses ein“, sagt Vizebürgermeister Trsek.

Die niederösterreichische Landesregierung hingegen hält dem Vernehmen nach am Gesundheitsplan 2040+ fest. Es handle sich nach wie vor um den im Landtag mehrheitlich und parteiübergreifend beschlossenen gemeinsamen Weg, der ein Jahr lang von über 50 Fachleuten aus Medizin und Pflege ausgearbeitet worden sei. Geplante Strukturen sollen erst dann geändert werden, wenn neue Strukturen – in diesem Fall die neue Gesundheitsklinik für die gesamte Region – aufgebaut wurden.

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