Sorgen um Sanierungsprojekt: Wie es um die Ersatzbrücke in Mautern steht
In einer Sache dürften sich Christoph Müller (Neos) und Udo Landbauer (FPÖ) einig sein: Die denkmalgeschützte Brücke, die Krems und Mautern verbindet, muss dringend saniert werden. Bei der Frage, wie es um die Arbeiten an dem desolaten Bauwerk aktuell steht, gehen die Ansichten des Neos-Verkehrssprechers und des Infrastruktur-Landesrats deutlich auseinander.
Vor rund einem Jahr kündigten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Landeshauptfrau-Stellvertreter Landbauer an, dass vor der notwendigen Sperre der denkmalgeschützten Donaubrücke eine Ersatzbrücke errichtet werden soll. Diese Lösung war von der Bevölkerung – auch mit politischer Unterstützung – eingefordert worden.
Verzögerungen
Nach einem Lokalaugenschein warnt Müller nun davor, dass die angekündigte Ersatzbrücke nicht rechtzeitig zum Beginn der Bauarbeiten fertiggestellt werden könne. Dafür spreche etwa der marode Zustand, in dem sich die rund 130 Jahre alte Brücke befinde. Es sei unsicher, "wie lange man da noch Menschen drüber schicken möchte". Gleichzeitig gebe es nach wie vor keine Ausschreibung für die geplante Errichtung einer Alternative. Diese war eigentlich im Vorjahr für den Zeitraum zwischen April und Juni 2025 angekündigt worden.
Die Neos äußern Kritik am Brückensanierungs-Fahrplan.
Sollte die Ersatzbrücke nicht zum Beginn der Sanierungsarbeiten 2028 zur Verfügung stehen, wäre das unter anderem für Weinbaubetriebe von Nachteil, deren Gärten und Verarbeitungsstätten auf unterschiedlichen Donauseiten liegen. Denn während ein Ausweichen über die vier Kilometer entfernte St. Pöltner Brücke für Autofahrer noch gut möglich wäre, würde die alternative Strecke für die langsameren landwirtschaftlichen Geräte deutliche Verzögerungen bedeuten.
Arbeiten im Zeitplan
"Die Vorbereitungen zur Umsetzung der rund 145 Millionen Euro teuren Generalsanierung laufen auf Hochtouren und sind im Zeitplan“, hält Verkehrslandesrat Udo Landbauer der Kritik der Neos entgegen. Die Ausschreibung für die Hauptbauarbeiten sei für die erste Jahreshälfte 2026 geplant, laufend finden Arbeiten zur Instandhaltung statt. Für die Errichtung der Ersatzbrücke wird aktuell mit einer Bauzeit von rund 14 Monaten gerechnet. Zudem warte man – mit Blick auf die Finanzierung der rund 35 Millionen Euro teuren Ersatzbrücke – auf die Anweisungen der Bundesregierung zum Stabilitätspakt.
Der Kremser Bürgermeister Peter Molnar (SPÖ) geht ebenfalls davon aus, dass der Fahrplan rund um das Brücken-Projekt weiterhin aufrecht bleibt. "Wir sind schon überrascht, dass nach der Errichtung der Betonfundamente noch immer keine Ausschreibung für eine Ersatzbrücke erfolgt ist", räumt Molnar dennoch ein.
Die Stadt rechnet jedoch damit, dass dieser Schritt so rasch als möglich erfolgt, denn: "Eine Totalsperre der Mauterner Donaubrücke wäre eine Katastrophe für Weinbau, Tourismus und lokale Wirtschaft und muss jedenfalls verhindert werden", so Molnar.
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