Am vergangenen Mittwoch hatte Kern ihren ersten Auftritt in der neuen Funktion. Dabei lobte sie auch ihren Vorgänger Sven Hergovich, der nun die SPÖ in Niederösterreich endlich wieder zu Wahlsiege führen soll.
Problemlagen
Zu den Schwerpunkten der 51-Jährigen zählen die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit sowie eine Fachkräfteausbildung für über 2.000 Jobsuchende. Kern will weiters sowohl geringfügig beschäftigte AMS-Kunden, als auch deren Arbeitgeber im Rahmen der Umsetzung der neuen Regelungen für diese Dienstverhältnisse in die Pflicht nehmen.
„Die Mehrheit der arbeitslosen Niederösterreicher wünscht sich eine vollversicherungspflichtige Beschäftigung. Ihnen gilt unser ganzes Engagement und unsere Unterstützung. Wir sind aber genauso konsequent, wenn es um den Bezug von Versicherungsleistungen geht“, sagte Kern in St. Pölten.
Weiteres Ziel ist die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit in NÖ um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresdurchschnitt 2023 soll die Personenzahl in dieser Gruppe 4.900 nicht übersteigen. Von Jänner bis Juni ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bundesland um 14,7 Prozent auf 4.665 gesunken. Das sei der stärkste Rückgang im österreichweiten Vergleich, hieß es. Im Bundesdurchschnitt waren es neun Prozent.
Mit Jahresbeginn wurde eine Qualifizierungsoffensive gestartet. Über 2.000 Jobsuchende, die nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben oder deren Ausbildung am Arbeitsmarkt nicht mehr eingesetzt wird, sollen einen Lehrabschluss, schulgesetzliche oder kommissionelle Prüfungen machen. Weiterhin geplant sind zielgruppenorientierte Angebote für besondere Problemlagen. Wert gelegt wird auch auf Weiterbildung für AMS-Personal.
Die Arbeitslosenquote beträgt in NÖ derzeit 5,1 Prozent, 35.907 Personen sind aktuell auf Jobsuche.
Wird übersiedelt?
In den Vergangenheit gab es zudem immer wieder Gerüchte, der Sitz des AMS Niederösterreich, der sich in Wien befindet, könnte in die nö. Landeshauptstadt St. Pölten verlegt werden. Vom KURIER darauf angesprochen betonte Kern, dass der Vertrag in der Bundeshauptstadt noch bis zum Jahr 2028 laufen würde. Eine Übersiedelung sei deshalb derzeit noch kein Thema.
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