Geht es nach Signa, soll dieses urbane Lebensgefühl auch in die Korneuburger Werft einziehen. Die Stadt hat einen Partner für die Entwicklung des Industrieareals gesucht, die Unternehmensgruppe neue Baugründe direkt an der Donau. Nun will Signa dort mehrere Wohnbauten errichten, die sich an skandinavischen Raumordnungskonzepten orientieren.
Das Leben bündeln
„Wohnen, einkaufen, arbeiten, Freizeit, Kultur – all das wollen wir hier bündeln. Sonst würde der neue Stadtteil auch nicht funktionieren“, sagt Stadlhuber. Denn Wohnungen alleine reichen nicht, um das neue Stadtviertel zu beleben; im Herzen der Werft, das von den historischen, denkmalgeschützten Hallen geprägt ist, soll es Bürogebäude, Geschäftsflächen und Lokale geben.
Ein Durchstich zum Bahnhof und Bushaltestellen machen das Gebiet öffentlich erreichbar. Wobei: Im Viertel selbst sollen die Autos weitgehend draußen bleiben. Die Straßen gehören den Fußgängern und Radfahrern. „Derzeit sind pro Wohneinheit 1,3 Stellplätze für Autos vorgeschrieben. Wir gehen davon aus, dass dieser Wert in zehn Jahren unter eins liegen wird.“
Gegenüber, auf der Werft-Halbinsel, sollen Wohnbauten entstehen. Nicht nur jene der Signa, sondern auch leistbarer Wohnraum seitens der Stadt. Um den Bewohnern den Weg zum belebten Kern des Viertels zu ebnen, ist eine Fußgänger- und Radbrücke geplant. Es können aber alle Besucher die Werft-Halbinsel genießen; die Ufer bleiben unverbaut, mit Zugang zur Donau.
➤ Mehr lesen: Alte Werft als neuer Stadtteil: Exklusivrechte für Jedermann
„Wir haben hier sechs Architekten – drei aus Österreich, drei aus Skandinavien – eingebunden, um gemeinsam ein Konzept zu entwickeln. Welches Baufeld sie erhalten, wussten sie zunächst noch nicht.“ Das Ziel: Die neue Bebauung soll organisch sein, was mit modernen, durchdachten Holzbauten gelingen soll.
Einblicke in Pläne
Von einer Umsetzung all dieser Pläne sind die Signa und die Stadtgemeinde aber noch weit entfernt. Ein Knackpunkt des Projekts ist eine neue Autobahnabfahrt; sollte diese nicht realisiert werden, will die Stadt die Bebauung und damit das mögliche Verkehrsaufkommen reduzieren. Hinzu kommen kritische Stimmen, die den Ist-Zustand der Werft erhalten wollen.
„Darum laden wir alle Interessierten ein, unsere Pläne kennenzulernen“, kündigt Stadlhuber an. Die ideale Gelegenheit dafür bietet das Hafenfest, das am 9. und 10. September in der Werft stattfindet. Dort kann man im Signa-Büro über die Pläne diskutieren – und sich selbst ein Bild davon machen, was da am Reißbrett entstanden ist.
Kommentare