Stromkosten: Auf der Forsteralm pausieren Sessellift und Schneekanonen

Abgespecktes Saisonangebot: Gaflenzer Bürgermeister Andreas Kaltenbrunner, Sponsor Raimund Harreither, NR Andreas Hanger, Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer, NR Johann Singer (v.l.)
Skigebiet schränkt Angebot auf Kinder und Tourengeher ein, aber Sportmäzen Harreither macht Hoffnung und will drei Jahre lang 300.000 Euro zuschießen.

NÖ, OÖ. Als ob Corona und der Klimawandel dem kleinen Skigebiet Forsteralm im nieder- und oberösterreichischen Grenzland nicht schon genug zugesetzt hätten. Die enorme Kostenexplosion beim Strom trifft das Familienskiland jetzt so hart, dass mit Jahresbeginn wegen der neuen Tarife die Schneekanonen nicht mehr eingeschaltet werden und der einzige Sessellift erst gar nicht in Betrieb genommen wird. Man ist vom Naturschnee abhängig.

„Es ist kein Geheimnis, dass die Forsteralm dreimal vor dem Aus gestanden ist. Wir wollen noch einmal probieren durchzustarten“, leitete ÖVP-Nationalrat Andreas Hanger Freitag Nachmittag die Präsentation des abgespeckten neuen Betriebskonzeptes ein. Vor Vertretern der neun Gemeinden aus OÖ und NÖ, die als Eigentümer für 400.000 Euro Außenstände des Skigebiets haften und vor Sponsoren legten Hanger und der oö. Nationalrat Johann Singer die Karten offen auf den Tisch.

Stromkosten: Auf der Forsteralm pausieren Sessellift und Schneekanonen

Speziell für die Ausbildung von Kindern will die Forsteralm die Angebote spezialisieren

Als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Liftbetriebs-GmbH kündigten Hanger und Singer massive Einsparungen an. Mit nur mehr zwei Schlepp- und einem Seillift will man sich heuer als spezialisiertes Kinderskiland anbieten. „Bei uns sollen Kinder das Skifahren lernen“, so Hanger.

Kostenexplosion

Zum Aus für die ohnehin eingeschränkte Beschneiung ab 2023 rechnete er vor, dass bei der Verzehnfachung des Strompreises Tageskosten von bis zu 20.000 Euro anfallen würden. Das sei unleistbar für ein Skigebiet, das zuletzt rund 20.000 Tageseintritte bei den Liften pro Jahr registrierte.

Stromkosten: Auf der Forsteralm pausieren Sessellift und Schneekanonen

In der Talstation der Forsteralm wird sich heuer aus Kostengründen nur der Schlepplift und nicht mehr der Sessellift drehen

Das Ski- und Naherholungsgebiet bei Gaflenz soll heuer weiters für Skitourengeher mit besonders beschilderten Routen und für Schneeschuhwanderer durch diverse Kooperationen mit einem Braukonzern, einem Sporthändler oder einer Bank attraktiv gemacht werden. Sehr günstige Lift- und Tourenkarten sollen für Einnahmen sorgen.

Stromkosten: Auf der Forsteralm pausieren Sessellift und Schneekanonen

Unternehmer Raimund Harreither will viel Geld zuschießen, wenn es ein Ganzjahreskonzept mit dem Sessellift gibt

„Klar ist aber, dass wir auf Dauer die Liftsituation samt dem Sessellift, der derzeit sicher nicht verkauft wird, ohne Ganzjahresbetrieb nicht halten können“, machte Hanger klar. Als Hoffnungsträger trat da der Gaflenzer Sportmäzen und Heizungsunternehmer Raimund Harreither auf. Er und ein Konsortium wollen das Skigebiet unbedingt als Freizeitsportgebiet halten. Wenn im Frühjahr ein plausibles Ganzjahreskonzept mit naturnahen Sportangeboten samt Betriebsgarantie für den Sessellift stehe, garantiere er einen Zuschuss von jeweils 300.000 Euro in den nächsten drei Jahren, machte Harreither allen Beteiligten Hoffnung.

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