Semmering: Neue Probebohrung verzögert Tunnelbau

Semmering: Neue Probebohrung verzögert Tunnelbau
Die Tunneldecke war bei Aue eingebrochen und hatte einen großen Erdkrater verursacht.

Der Bau des 3,3 Milliarden Euro teuren Semmering-Basistunnel stellt die ÖBB vor weitere Probleme. Nachdem es zu Ostern beim Spreng- und Baggervortrieb von Gloggnitz (NÖ) aus in der Tunnelröhre zu einem Erdrutsch kam und eine Gesteinslawine die Röhre und alle darin befindlichen Baugeräte wie einen Caterpillar verschüttete, ist die Frage nach der Sanierung immer noch nicht geklärt.

Der Einbruch der Tunneldecke hatte 100 Meter darüber ober Tage im Gemeindegebiet von Aue einen riesigen Erdkrater verursacht. In einem Waldstück hatte sich ein Loch so groß wie ein Einfamilienhaus aufgetan.

Genau an jener Stelle sind vor wenigen Tagen Baumaschinen in Stellung gebracht worden. Die ÖBB haben die Tunnelbaufirma mit Probebohrungen beauftragt. Vom Wald aus soll bis zu 130 Meter tief bis zur darunter liegenden Unglücksstelle beim Tunnel gebohrt werden. Von der Zusammensetzung des Gesteins erwartet man sich weitere Aufschlüsse, wie man mit dem Gleis die heikle Stelle im Bergmassiv passieren kann.

Kritische Zusammensetzung

Die Bohrungen zeigen, dass das Gestein aus sehr inhomogenen Schichten besteht. Dabei hat man solch eine kritische Zusammensetzung erst viel später im Bergmassiv erwartet. Für die Tunnelkritiker und die Bürgerinitiative BISS in Gloggnitz ist die Situation nur schwer nachvollziehbar. Zumal das Gestein bereits im jahrelang andauernden Genehmigungsverfahren durch hunderte Bohrungen untersucht wurde.

Die Komplikationen würfeln den Zeitplan des Tunnelbaus jedenfalls durcheinander. Eigentlich sollte man die Stelle bereits seit April passiert haben und mit dem Vortrieb schonen einige Hundert Meter weiter sein.

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