Kampf um seltene Erden: NÖ setzt auf innovative Recycling-Technologie

Zusammenfassung
- Innovatives Recycling-Projekt in Tulln gewinnt seltene Erden aus Elektroschrott zurück.
- Globale Spannungen um seltene Erden fordern lokale Rohstoffgewinnung in Niederösterreich.
- Das REEaLIGN-Projekt nutzt einen dreistufigen Prozess zur Rückgewinnung seltener Erden, unterstützt von 300.000 Euro Fördermitteln.
Ohne sie läuft nichts: Seltene Erden sind zentrale Bausteine moderner Technologie. Sie stecken in Handys, Laptops, E-Autos, LED-Lampen und unzähligen anderen Hightech-Geräten.
Seltene Erden sind in den vergangenen Monaten aber auch immer mehr zum Spielball der Politik geworden. So strebt US-Präsident Donald Trump ein Abkommen über den Zugang zu Mineralien als Teil einer Friedensinitiative zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine an. Unterdessen hat China einen Exportstopp einiger seltener Erden an die USA angekündigt, damit hat der Handelskonflikt eine neue Dimension erreicht.
"Rohstoffe im eigenen Land gewinnen"
Auch in Niederösterreich wird nun der Blick auf die wertvollen Rohstoffe, die meist nur in kleinen Mengen vorkommen, gerichtet. „Die aktuellen globalen Krisen und wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen klar: Wir müssen möglichst viele Rohstoffe im eigenen Land gewinnen“, betont Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP).
Genau hier setzt ein ambitioniertes Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) am Standort Tulln an: Mit innovativer Biotechnologie sollen seltene Erden aus Elektroschrott zurückgewonnen werden.

Pernkopf besuchte Labor in Tulln
"REEaLIGN" heißt das Recycling-Projekt, das aus einem dreistufigen Prozess besteht. In der ersten Stufe wird ein Metallextrakt aus Elektroschrott hergestellt. In weiterer Folge werden Metalle wie Eisen, Kupfer und Aluminium aus diesem Extrakt entfernt. In der dritten und finalen Stufe können schließlich seltene Erden aus dem Metallextrakt zurückgewonnen werden.
Land fördert Projekt
„Es ist notwendig neue, innovative Lösungen für die Umwelt- und Versorgungsprobleme unserer Zeit zu entwickeln", zeigt sich Projektleiterin Doris Ribitsch von dem Verfahren überzeugt. Das Land Niederösterreich fördert dieses Projekt mit rund 300.000 Euro.
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