Sehenswürdigkeiten bleiben finster: Wo NÖ das Licht abrehen wird
Mit einer Höhe von 77 Metern (inklusive Antenne) ist der Klangturm im Regierungsviertel in St. Pölten eines der Wahrzeichen der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Bislang war der Klangturm auch nächtens immer wieder ein Blickfang, künftig wird das nicht mehr so sein. Der Grund: Das Land will die Beleuchtung abdrehen.
Die Maßnahme kommt mitten in der Diskussion rund um die explodierenden Energiekosten. Bereit seit Wochen machen sich Experten Gedanken, wo der Stromverbrauch in öffentlichen Gebäuden reduziert werden könnte. Tatsächlich gibt es bereits eine Liste, wo gespart werden soll.
Kliniken
In St. Pölten ist man auch abseits des Klangturms fündig geworden. Unter anderem prüft die NÖ Kulturwirtschaft die Abschaltung der Lichter am Festspielhaus, Landestheater und an weiteren Gebäuden. Die meisten Straßenlaternen sind davon freilich ausgenommen, weil sie sicherheitsrelevant sind.
Laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) denkt man auch in der Landesgesundheitsagentur darüber nach, wo es eventuell finster bleiben kann. Untersucht werden gerade Möglichkeiten zur Abschaltung der (nicht-sicherheitsrelevanten) Außenbeleuchtung und entsprechender Programmierung der Schaltanlagen in den Kliniken.
Straßenlaternen
Geht es um St. Pölten, hat die ÖVP um Vizebürgermeister Matthias Adl und Bundesrat Florian Krumböck gleich noch weitere Vorschläge. „Warum die Straßenlaternen an schönen Tagen bis 7 Uhr morgens brennen müssen, sollte man ebenfalls hinterfragen.“
„Schwierige Situation“
Fix ist auch, dass in Wiener Neustadt die Sehenswürdigkeiten künftig dunkel bleiben. Nicht mehr angestrahlt werden unter anderem das Rathaus, die Militärakademie, die Mariensäule, die Kasematten, die Kapuzinerkirche, der Dom und vieles mehr.
„Dies tun wir nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch um Energie zu sparen und so einen Beitrag in der momentan sehr schwierigen Situation zu leisten“, betont ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger.
Verbrauch
Angst, dass der Ärger in der Bevölkerung ob der Maßnahmen groß sein könnte, muss die Politik wohl nicht haben. Denn die Zahlen zeigen, dass schon fleißig Strom gespart wird.
Viele Anfragen
Laut EVN-Sprecher Stefan Zach ging in den vergangenen Monaten der Stromverbrauch zwischen fünf und zehn Prozent zurück. Zum einen sei der bewusste Umgang mit der Energie ein Auslöser, andererseits werde ein deutlicher Anstieg privater Fotovoltaik-Anlagen verzeichnet, so Zach. „Die Anfragen bei unseren Service-Hotlines haben sich vervielfacht. Immer mehr Menschen wollen wissen, wie sie sich in Zukunft am besten mit Energie versorgen können“, berichtet Zach.
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