„Nana Odosso“ schickt 1.500 Kinder in Ghana in die Schule

„Nana Odosso“ schickt 1.500 Kinder in Ghana in die Schule
Die Wiener Neustädterin Christine Refaei gründete den Verein „Help4Ghana“, der seit fast 25 Jahren Kinder unterstützt.

Christine Refaei ist eine Königin. „Nana Odosso II.“ nennt man die Wiener Neustädterin in Akropong im Osten von Ghana. Denn dort wurde die heute 80-Jährige in einem feierlichen Staatsakt zur Nkosuahemmea – „Queenmother for Development“.

Im Rahmen ihres Ethnologie-Studiums an der Universität Wien war Refaei erstmals 1998 nach Ghana gereist. „Durch meine Forschungen bin ich in Kontakt mit dem regionalen Stammeskönigshof in Akropong gekommen“, erzählt sie. Der Ältestenrat setzte sie daraufhin als Regionalkönigin ein.

„Nana Odosso“ schickt 1.500 Kinder in Ghana in die Schule

Christine  Refaei mit jenen Zwillingen, die ihre ersten Patenkinder wurden – mittlerweile sind sie selbst Mütter.

„Während meines Aufenthalts fielen mir viele Kinder auf, die wegen fehlender finanzieller Hilfe die Schule nicht besuchen konnten“, schildert Refaei. Sie begann also zunächst privat, einige dieser Kinder zu unterstützen. „Zurück in Österreich erzählte ich Bekannten davon und bekam sofort Unterstützung.“

Unterstützung direkt an Schulbehörde

2002 wurde der Verein „Help4Ghana“ gegründet. „Dabei war mir besonders wichtig, die Unterstützung direkt in die Hände der Schulbehörde zu geben, was mir meine Position als Queenmother for Development ermöglichte“, betont sie. Derzeit unterstützt der Verein nicht weniger als 1.500 Schüler in sechs Buschdörfern der Region.

„Nana Odosso“ schickt 1.500 Kinder in Ghana in die Schule

Was Christine Refaei freut: „Immer mehr Kinder und Jugendliche von weit entfernten Siedlungen kommen in unsere Schulen, um Teil des Programms zu sein.“ Um 40 Euro könne ein Jahr lang der Schulbesuch ermöglicht werden. „Wir lassen Hefte drucken und stellen Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Wir fördern aber inzwischen zum Beispiel auch, wenn jemand eine Lehre machen will.“

Film zum Jubiläum

Das 25-jährige Bestehen des Vereins wird am 28. Februar im Wiener Neustädter Zentralkino mit der Premiere des Dokumentarfilms „Obroni“ von Helmut Schwarz gefeiert. Inklusive Podiumsdiskussion mit dem Regisseur und Christine Refaei, deren Geschichte erzählt wird. Weitere Termine gibt es am 7. März in Wien, am 10. April in Eisenstadt und am 8. Mai Kottingbrunn. Mehr dazu unter help4ghana.com.

Ans Aufhören denkt die 80-Jährige nicht. Demnächst wird sie zum 41. Mal nach Ghana reisen. „Und das mache ich auch noch so lange ich kann“, versichert sie.

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