Bad Vöslau: Ein Schloss zum Nachlesen

Die Ursprünge von Schloss Gainfarn lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, zuerst dürfte es sich um einen Wirtschaftshof der nahen Burg Merkenstein gehandelt haben. Die ältesten Teile des heutigen Schlosses stammen aus dem 15. Jahrhundert.
2001 fiel das Anwesen in den Besitz der Gemeinde. Heute beherbergt der historische Bau nach umfangreicher Sanierung und Erweiterung die Musikschule mit rund 600 Schülerinnen und Schülern. Zur Revitalisierung ist nun eine Festschrift erschienen.
„Wir sind auf das Haus, das Kultur und Geschichte in sich vereint, sehr stolz“, meinte Bürgermeister Christian Flammer bei der Präsentation des Buches. 16 Millionen Euro wurden in die Sanierung des Schlosses sowie den Bau eines neuen Konzertsaales gesteckt, was das Projekt „zur größten Einzelinvestition in der Stadtgeschichte macht“, betonte Stadtrat Harald Oissner. Mit den Planungen wurde bereits 2010 begonnen, 2017 startet dann ein Gestaltungswettbewerb, 2020 wurde mit der Umsetzung der Pläne begonnen.
Ausgezeichnet
Im November 2024 wurde das neu sanierte Schloss samt Konzertsaalzubau mit dem Preis für „Vorbildliches Bauen“ ausgezeichnet. Davor hatte man schon den Anerkennungspreis des Landes NÖ und einen Top-Drei-Platz beim bundesweiten Baukulturwettbewerb des Gemeindebundes erreicht.
Ein besonderer Aspekt bei den Um- und Zubauten war der Denkmalschutz, der seit 1945 besteht. Im Rahmen der Revitalisierung erfolge erstmals eine tiefer gehende bauanalytische Untersuchung, erklärte Landeskonservator Patrick Schicht vom Bundesdenkmalamt. „Wir haben dabei etwa entdeckt, dass das Schloss bis ins Mittelalter zurückreicht.“ Bei dem Projekt konnte das Gebäude „auf den neuesten Stand gebracht aber die Architektur trotzdem erhalten werden“, so Schicht.
Im Verlag Österreich ist nun die Festschrift in der Reihe „Bauforschungen aus Niederösterreich“ erschienen. Das Buch widmet sich den Umbauten und der Nutzung des Schlosses als Musikschule, aber auch der Geschichte des historischen Gebäudes. Erhältlich im Bürgerservicebüro im Rathaus sowie im Buchladen „Kuli“ um 35 Euro.
Kommentare