Rote Karte für ÖVP: Bürgerliste stellt Bürgermeisterin in St. Egyden/Stfd.

Listen-Chefin Christa Tisch wird neue Bürgermeisterin in St. Egyden am Steinfeld
Nach dem politischen Umbruch bei der Gemeinderatswahl in St. Egyden am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) steht die Kommune in Zukunft unter neuer Führung. Listen-Chefin Christa Tisch, die bereits unter der Volkspartei Vizebürgermeisterin war und sich nach internen Querelen abgespalten hatte, wird in Zukunft als Bürgermeisterin die Geschicke leiten.
Mittwochabend habe man sich auf eine Koalition mit der SPÖ geeinigt. SPÖ-Chef Johannes Tinhof wird in dieser Konstellation den Vizebürgermeister stellen.
ÖVP verlor die Absolute
Die ÖVP unter dem bisherigen Bürgermeister Wilhelm Terler war bei dem Urnengang von der Absoluten mit 66,13 Prozent und 13 Mandaten auf 30,08 Prozent (6 Mandate) abgerutscht. Tisch hatte sich zuvor schon abgespalten und die Liste "Gemeinsam für St. Egyden“ gegründet. Mit 34,48 Prozent und 7 Mandaten ist die Liste nun die stärkste Kraft in der Gemeinde.
Die SPÖ kam auf 17,57 Prozent und 4 Mandate, die FPÖ auf 17,87 und ebenfalls 4 Mandate. Laut Tisch habe man sich auf eine Koalition mit der SPÖ und einem Arbeitsübereinkommen mit der FPÖ geeinigt. Die Tage von Terler als Bürgermeister sind damit gezählt. Dem Vernehmen nach will er aber als geschäftsführender Gemeinderat der Kommunalpolitik erhalten bleiben. Tisch drängt auf eine rasche konstituierende Sitzung.
FPÖ steht hinter der Koalition
Wie am Donnerstag bekannt geben wurde, sieht die Vereinbarung vor, dass die Liste und die SPÖ in den kommenden fünf Jahren eng zusammenarbeiten, um die Ziele für die Gemeinde umzusetzen. "Wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet, um eine Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu schaffen. Diese Koalition steht für eine vernünftige und wirtschaftliche Gemeindeführung“ erklärte Christa Tisch.
Auch von der SPÖ kamen positive Worte: "Unsere Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen und dem gemeinsamen Willen, das Beste für unsere Gemeinde zu erreichen. Wir haben klare Ziele formuliert und werden diese entschlossen umsetzen,“ sagt SPÖ-Parteiobmann Johannes Tinhof.
Unterstützung für die neue Koalition kommt auch von der FPÖ. "Wir haben uns dazu entschieden, diese Koalition zu unterstützen, weil wir glauben, dass eine breite Zusammenarbeit die besten Lösungen für die Herausforderungen unserer Gemeinde bietet“, sagt Robert Toder.
Die Koalitionsvereinbarung enthalte zentrale Vorhaben in den Bereichen Finanzen, Bildung und Kultur, Wirtschaft, Umwelt und Soziales, heißt es dazu.
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