Scheibbs: Für ÖVP steht nach Schlappe Verlust des Bürgermeisters im Raum

Scheibbser SPÖ mit David Pöcksteiner feierte eigenen Zugewinn und die gekippte ÖVP-Absolute
ÖVP verlor fünf Mandate, SPÖ verweist auf Wählerwunsch nach Veränderung. Koalitionsgespräche laufen an.

Mit massiven Verlusten von 18,21 Prozent wurde die ÖVP in der Stadt Scheibbs am Wahlsonntag von einem politischen Erdrutsch erfasst, der massive Konsequenzen haben wird. Die ÖVP verlor die Absolute und rutschte unter die 40-Prozentmarke. Bürgermeister Franz Aigner und sein Team sind nun auf die Entscheidungen in den anderen Fraktionen angewiesen. Die ÖVP hält nur mehr zehn Mandate von 25.

Die SPÖ mit ihrem neuen Spitzenkandidaten David Pöcksteiner gewann ein Mandat (plus 9,19 Prozent) und rückte der ÖVP mit neun Sitzen sehr nahe. Die aus dem grünen Eck kommende Liste BUGS (Bürger:innenliste für Umwelt und Gemeinwohl in Scheibbs) mit Stadtrat  Joseph Hofmacher verdoppelte sich auf vier Mandate. Dazu kommt die FPÖ mit zwei Sitzen neu ins Stadtparlament.

Scheibbs: Für ÖVP steht nach Schlappe Verlust des Bürgermeisters im Raum

ÖVP-Bürgermeister Franz Aigner

 

"Es gibt keine Erklärung. Mir fällt auch kein Thema im Wahlkampf ein, mit dem man  dieses Ergebnis erklären könnte“, sagt Bürgermeister Aigner.  Seine Partei habe völlig überraschend quer durch das Gemeindegebiet verloren, nur mehr in zwei Sprengel liege die ÖVP vorne, ist Aigner über den Verlust  von fünf Mandaten entgeistert.

 Wie gehts nun weiter? "Ich werde jetzt mit  allen einmal  reden“,  will  sich Aigner auf Koalitionssuche begeben.  Klar sei auch, dass in der ehemaligen ÖVP-Hochburg, eine Stadtregierung unter roter Führung möglich ist.

SPÖ-Mann Pöcksteiner gibt zu, dass  von dem deutlichen Ergebnis auch seine Liste etwas überrascht worden sei. Der bisherige Kulturstadtrat Pöcksteiner will nun Gespräche mit der Liste BUGS  und auch mit der ÖVP führen. Eingebunden müssten ins zukünftige Geschehen aber ohnehin alle Fraktion werden, so der SPÖ-Listenerste. 

Nach der Feier

"Wir müssen uns aber auch intern noch besprechen. Gestern wurde gefeiert“ ,  berichtet er. Es sei aber auch deutlich erkennbar, dass die Wähler in Scheibbs eine Veränderung wünschen.

Als Gründe, warum es zur ÖVP-Schlappe kam, kann sich Pöcksteiner die Affäre um eine vergrämte und deshalb weggezogene Hausärztin vorstellen. Ebenso dürfte es Unzufriedenheit mit der Stadtregierung gegeben haben, weil die Ergebnisse und Wünsche einer großen Bürgerbefragung dann doch  recht wenig Berücksichtigung und Umsetzung gefunden gefunden hätten. 

In Scheibbs stehen jetzt jedenfalls spannende Zeiten an.  

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