Zielfernrohre verschwunden: Polizei konnte rätselhaften Fall in NÖ lösen

Zielfernrohre verschwunden: Polizei konnte rätselhaften Fall in NÖ lösen
Bestellt aber nicht geliefert: Pakte mit Zielfernrohren und Feldstecher kamen nicht an, ein Rumäne konnte ausgeforscht werden.

Zuerst stritt er alles ab. Als Polizisten im Waldviertel in Niederösterreich einen 25-Jährigen einvernahmen, schob der die Schuld auf seine Kollegen.

Ob er Pakete mit teuren Zielfernrohren und Feldstecher verschwinden habe lassen?, fragten die Ermittler den Rumänen. "Ich war das nicht", sagte er zu den Vorwürfen.

Am Mittwoch war dann alles anders. Da gab der Rumäne vor einer Richterin am Landesgericht St. Pölten zu, dass er hinter dem mysteriösen Verschwinden von mehreren Pakten steckt. Die Ware, die er eigentlich bei den Käufern abliefern hätte sollen, verkaufte er privat. Der Schaden insgesamt: mehr als 68.000 Euro.

"Ich habe das Geld meinen Eltern nach Rumänien geschickt. Sie haben es für die Renovierung ihres Hausdachs gebraucht", ließ der Angeklagte über eine Dolmetscherin bei dem Prozess ausrichten.

"Gelegenheit macht Diebe", sagte sein Anwalt zu den Vorwürfen. Sein Mandant war im Vorjahr als Paketlieferant bis zu 14 Stunden pro Tag unterwegs, elf Sendungen verschwanden dabei.

8.000 Euro kassierte der 25-Jährige für seine Beute, einem Geschädigten drückte der Angeklagte noch während der Verhandlung vor Gericht 300 Euro als Entschädigung in die Hand.

Den Schaden in der Höhe von rund 68.000 Euro muss der Rumäne wiedergutmachen, dazu setzte es 15 Monate bedingte Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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