Vom Wald auf den Teller: Kulinarischer Frühling in St. Pölten
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Auch wenn sich das Wetter teils noch von seiner winterlichen Seite zeigt, hat in der Natur bereits der Frühling Einzug gehalten. Einige der ersten Boten sind, wie die Schneeglöckchen, schön anzusehen. Unscheinbare andere Pflanzen bringen sogar gesundheitliche Vorteile, wie Kräuterexperte Markus Dürnberger weiß.
Scharbockskraut bringt Vitamin C
Bei einem Spaziergang im Gebiet des Naturlehrpfads Feldmühle im St. Pöltner Ortsteil Ratzersdorf, entdeckt er beispielsweise das Scharbockskraut.
„Dieses Kraut ist nach dem Winter ein optimaler Vitamin-C-Lieferant“, so Dürnberger, der auch für die Stadt St. Pölten Kräuterspaziergänge veranstaltet. „Aber nur solange die Blätter noch jung sind – sobald gelbe Blüten zu sehen sind, sollte man darauf verzichten.“
Hänsel und Gretel
Auch auf die lila und rosa Farbtupfer des Lungenkrauts, im Volksmund auch gerne „Hänsel und Gretel“ genannt, wird der Experte aus Unterwölbling (Bezirk St. Pölten Land) aufmerksam. „Die weißen Tupfen auf den Blättern erinnern an die Lungenbläschen“, so Dürnberger.
Es kann getrocknet als Tee genossen werden. Weniger auffällig und noch zaghaft sprießt auch schon der in der Küche beliebte Bärlauch aus dem Boden des Ratzersdorfer Augebiets.
Kraftpaket Bärlauch
An diesem würzigen Kraftpaket ist alles genießbar, wie Dürnberger erklärt. „Neben den Blättern eignen sich auch die Blüten, Samen und sogar die Knolle selbst zum Verzehr.“ Neben seinem Geschmack ist der Bärlauch auch gut für die Gesundheit. So wirkt er blutdrucksenkend, reinigend, cholesterinsenkend und ist ein Eisenlieferant.
Dennoch ist beim Sammeln Vorsicht geboten, da neben dem gesunden Bärlauch gerne auch giftige Maiglöckchen und Herbstzeitlose wachsen.
Achtung Verwechslungsgefahr
Seiner Nase sollte man bei der Unterscheidung nicht vertrauen, viel eher rät der Experte, die Blätter zu betrachten: „Der Bärlauch hat pro Stiel ein Blatt. Bei Maiglöckchen sind es zwei bis drei, während Herbstzeitlose einen festen Strunk bilden.“
Generell folgt Dürnberger noch einem zweiten Grundsatz: „Man sollte beim Sammeln nicht gierig sein und die Pflanzen stehen lassen, bei denen man sich nicht hundertprozentig sicher ist“, erklärt er.
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