Ermittlungen bei der St. Pöltner Müllabfuhr: Haben einige Wirte profitiert?

Der mutmaßliche Müllskandal in der Landeshauptstadt St. Pölten schlägt weiter hohe Wellen. Wie berichtet, sollen Abfälle in nicht geringem Ausmaß für private Gegenleistungen entsorgt worden sein, ohne dass dafür die entsprechenden Abgaben entrichtet worden wären, hieß es. Ein Anfangsverdacht bestehe gegen mehrere beteiligte Personen, wurde weiters aus dem Rathaus berichtet.
"Kriminelle Energie einzelner Personen"
Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) versprach vollständige Aufklärung. „Das genaue Ausmaß ist derzeit noch nicht bekannt, alle verfügbaren Informationen werden nun an die Exekutive weitergeleitet."
Erste Maßnahmen seien in die Wege geleitet worden. Ebenso seien bereits dienstrechtliche Konsequenzen gesetzt worden, wurde betont. „Nach einer vertraulichen Information habe ich sofort veranlasst, dem Verdacht krimineller Energien einzelner Personen nachzugehen", so Stadler.
Tatsächlich langte bereits vor einigen Wochen eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten ein. "Damals wurde aber kein Ermittlungsverfahren eingeleitet", sagt Staatsanwalt Leopold Bien auf KURIER-Anfrage. Die Vorwürfe sollen damals noch von zu geringer Bedeutung gewesen sein.
FPÖ meldet sich zu Wort
Hat sich nun die Situation geändert? Möglicherweise, denn nicht nur gegen Mitarbeiter der Müllabfuhr, sondern auch gegen Betriebe könnten Anzeigen erstattet werden. Bei diesen Betrieben soll es sich vor allem auch um einige Wirtshäuser im Raum St. Pölten handeln, war zu erfahren.
Am Mittwoch hat sich jedenfalls die FPÖ in der Causa zu Wort gemeldet. „Es kann nicht sein, dass sich Unternehmen auf unlautere Weise Vorteile verschaffen, während fleißige Bürger ordnungsgemäß und sauber die Müllgebühren bezahlen“, sagte Martin Antauer, Obmann des Kontrollausschusses.
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