Vieles konnte bereits versteigert werden, das meiste kam bis Ende Februar unter den Hammer. Selbst die Firmenflotte, ein modernes Fotostudio und auch die Geschäftsführerbüros wurden verkauft, übrig bleiben zwei riesige Immobilien, die nun leer stehen. Was wird damit passieren? Der KURIER hat sich auf Spurensuche begeben.
"Gespräche mit Interessenten"
"Es gibt diverse Ideen und Überlegungen dazu - einige bereits sehr konkret, sowohl zum Lager in St. Pölten als auch zum Filialstandort", hieß es seitens des Magistrats im Jänner.
Im Rathaus berichtete man zwar, dass es bereits Gespräche mit Interessenten gab, betonte aber auch, dass die Stadt nicht Eigentümer der Objekte sei. Das war übrigens auch nicht Kika/Leiner-Kette, die hier nur Mieter war, wie Insolvenzverwalter Volker Leitner bestätigt.
Tatsächlich gehören die Immobilien der Supernova-Group um ihren Chef Frank Albert, einen Betreiber von Einkaufszentren in Südosteuropa. Er will nun für österreichweit 17 Filialen neue Mieter bzw. Käufer finden.
In St. Pölten, so hört man, habe der Supermarkt-Riese Spar großes Interesse daran, das ehemalige Zentrallager künftig zu nutzen. Ein Deal, der Sinn machen würde, weil Spar nur einen Steinwurf von dem Areal entfernt bereits ein großes Logistikzentrum betreibt. Möchte sich Spar also in St. Pölten erweitern?
"Dazu geben wir keine Auskunft", sagt eine Sprecherin.
Vermarktung dauert Monate
Auch in der Supernova-Group hält man sich vorerst noch bedeckt. "Derzeit läuft die Vorbereitung der Vermarktung (Verkauf oder langfristige Vermietung) der betreffenden Objekte. Die Vermarktung wird erfahrungsgemäß einige Monate in Anspruch nehmen. Daher können wir Ihnen leider noch keine konkreten Informationen zur Zukunft der Objekte in St. Pölten liefern", berichtet Michael Slamanig von der Pressestelle.
Die ÖVP St. Pölten hatte, wie berichtet, die Idee ins Spiel gebracht, dass der Rewe-Konzern das ehemalige Leiner-Zentrallager für seine Zwecke nutzen könnte, dafür auf die Errichtung des umstrittenen Lagers auf einer Fläche von 17 Hektar Ackerland verzichtet. Zu diesem Vorschlag wollte sich der Konzern allerdings nicht äußern.
Auch wie es mit der Kika-Zentrale in der Porschestraße weitergeht, ist noch ungewiss. Als Makler vor Ort konnte jedenfalls Gewerbemakler Michael Miksch gewonnen werden. "Für beide Objekte gibt es mehrere Interessenten. Für das ehemalige Leiner-Zentrallager hoffen wir, dass wir bis Mai zu einem Abschluss kommen."
"Verhandlungssache"
Auch für die ehemalige Kika-Zentrale zeigt er sich zuversichtlich. "Hier gibt es auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern zahlreiche Büros, die sich in einem sehr guten Zustand befinden. Auch eine Tiefgarage ist vorhanden", berichtet er. Möglich sei auch eine gemischte Nutzung, meint Miksch. Derzeit werde das Gebäude genau unter die Lupe genommen, über einen Preis wollte Miksch noch nicht sprechen. "Das ist auch Verhandlungssache."
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