Selbstbewusst: "Stadler ist eine Marke in St. Pölten"
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Für St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) ist das Wahlziel für den 24. Jänner – wenig überraschend – klar: wieder die klare absolute Mehrheit.
Die aktuellen Umfragen lassen auch keinen Zweifel daran. Dass wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen der Wahlkampf nicht wie üblich geführt werden kann, sieht er nicht als Hindernis, wie er im KURIER-Talk im „Pods & Bowls“ bekräftigt.
KURIER Talk mit St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler
Stadler: „Ich glaube, dass die Menschen jetzt auch keine langen Wahlkampfauseinandersetzungen wollen. Die Themen und Problemstellungen, ob in der Wirtschaft oder am Arbeitsmarkt, sind so gewaltig, dass man ohnehin schauen soll und muss, dass auch vor der Wahl bis zum Schluss gearbeitet werden kann. Und dass man danach wieder sehr schnell in die normale Arbeit einsteigt, um die Probleme für St. Pölten, für die Bevölkerung zu lösen.“
Stadler hier, SPÖ da
Ob auf Plakaten oder in den sozialen Netzwerken – der Wahlkampf ist ähnlich wie vor fünf Jahren auf das Stadtoberhaupt fokussiert. Seine Partei, die SPÖ, spielt da eher eine untergeordnete Rolle.
Warum? „Stadler ist mittlerweile eine Marke in St. Pölten geworden. Das verhehle ich gar nicht, das ist eine Tatsache“, sagt er. Er stehe aber in jeder Minute ganz klar zu seiner sozialdemokratischen Einstellung. Als Bürgermeister müsse man allerdings in verschiedenen Situationen, speziell in Sachfragen, auch überparteilich agieren können.
Dass ihm teilweise nachgesagt wird, er habe zur ÖVP-Führung in der Landesregierung bessere Beziehungen als zu seiner SPÖ-Landespartei, will er so nicht stehen lassen. Aber: „Ich gebe zu, ich habe mir zu Erwin Pröll und jetzt zu Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner einen ausgezeichneten Kontakt aufgebaut.“ Diese Gemeinsamkeit sei bei Projekten für die Landeshauptstadt auch wichtig.
"Schnabl? Da gibt es kein Problem"
Sein Verhältnis zu SPÖ-Landesparteichef Franz Schnabl beschreibt Stadler so: „Da gibt es kein Problem.“ Landespolitisch hält sich der St. Pöltner Bürgermeister – immerhin war er Vorgänger von Schnabl als Landesparteiobmann – aber eher im Hintergrund.
„Ich bin keiner, der jetzt gute Ratschläge gibt, wenn ich keine leitende Funktion mehr innehabe“, sagt Stadler. Aber natürlich sitze er noch immer im Präsidium der Landes-SPÖ.
Wann knackt St. Pölten die 100.000 Einwohner?
Stärker als in bisherigen Wahlkämpfen setzt Matthias Stadler diesmal auf Grün-Themen. „Man muss das klare Signal setzen, dass wir die Stadt nicht zubetonieren werden“, sagt der Bürgermeister. Momentan habe man mehr Grünräume als Städte wie Linz, Salzburg oder auch Wels. Stadler: „Wir wären ungeschickt, wenn wir nur auf Wachstum setzen würden und nicht auch auf Lebensqualität.“
Derzeit wächst St. Pölten jährlich um 0,6 bis 1 Prozent. Die 60.000er-Marke wurde bereits übersprungen. Seitens der Infrastruktur wären für Stadler aber in Zukunft sogar bis zu 100.000 Einwohner möglich.
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