Ruf nach Tempo 80 auf der Westautobahn wird immer lauter

Ruf nach Tempo 80 auf der Westautobahn wird immer lauter
Transit-Gruppe in St. Pölten will ihr Engagement für Tempobremse auf der A1 verstärken. Eine Sperre ist aber nicht in Sicht.

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Das Thema Straße lässt in der Landeshauptstadt seit Monaten die Emotionen hochkochen. Einerseits werden heftige Debatten rund um den geplanten Bau der Traisental-Schnellstraße S34 geführt, andererseits wird auch immer wieder die Westautobahn im Abschnitt St. Pölten zum Thema.

628 Unterschriften hatte eine Bürgerinitiative rund um Rudolf Kernstock gesammelt, um ihre Forderung nach einem Tempo-80-Limit zu unterstreichen. „St. Pölten ist österreichweit leider noch immer eine große Ausnahme. Denn in den allermeisten Fällen müssen Fahrzeuglenker das Tempo drosseln, wenn sie sich im Stadtgebiet befinden. Bei uns darf 130 gefahren werden. Das ist einfach unverständlich“, sagt Kernstock.

Der Wunsch nach einer Tempobremse in diesem Bereich ist nicht neu: Die Stadt St. Pölten schickte bereits mehrere Petitionen auf den Weg, zu einer Umsetzung der Forderung kam es bislang aber nicht.

"Man muss über alle Möglichkeiten nachdenken"

Der Ärger darüber ist mittlerweile so groß, dass SPÖ-Vizebürgermeister Harald Ludwig laut über eine Sperre der A1 im Abschnitt nachdachte. Dass er für Protestaktionen zu haben ist, bewies Ludwig kürzlich mit der Sperre der B20 im Stadtgebiet, die er mit einer überparteilichen Gruppe organisierte. Hintergrund dieser Aktion war aber die S34, die nach Meinung Ludwigs und mehreren Aktivisten umgesetzt gehört.

„Man muss über alle Möglichkeiten nachdenken. Eine Sperre der A1 muss es sehr gut geplant sein, noch setzen wir auf andere Aktionen“, sagt dazu Kernstock. Vorerst will der Pensionist, der mit Mitstreitern die Transitgruppe „Xund’s Leben in St. Pölten“ gegründet hat, in Sachen Tempo-Limit offensiv auf die Bevölkerung zugehen. „Es geht darum, dass man die Menschen darauf aufmerksam macht, welche gesundheitliche Schäden durch Lärm entstehen können.“

Zusammenarbeit

Zusammengetan haben sich die St. Pöltner mit Fritz Gurgiser, einem Politiker aus Tirol, der 1994 das Transitforum Austria ins Leben gerufen hat. „Wir können von Gurgiser nur profitieren. Er hat Zugänge zu Behörden und Ministerien, die wir nicht haben“, berichtet Kernstock.

Aber Kernstock und Co. geht es nicht nur um die Autobahn. Auch die Güterzugumfahrung (GZU) sei viel laut, die Strecke im Bereich der Landeshauptstadt müsse eingehaust werden. „Auch dafür machen wir uns stark. Viele St. Pöltner sind auch der Meinung, dass dringend etwas passieren muss.“

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