Neue Sonderschau im Museum NÖ zeigt Kommunikation mit allen Sinnen

Neue Sonderschau im Museum NÖ zeigt Kommunikation mit allen Sinnen
Singen, Tanzen, Vibrieren, Duften oder Leuchten – Tiere, Pflanzen und Pilze kommunizieren so vielfältige wie der Mensch.

Das Handtuch auf der Sonnenliege: Das internationale Zeichen, dass dieser Platz reserviert ist. Signale wie diese sendet der Mensch – ob bewusst oder auch unbewusst – laufend aus.

Alle Lebewesen kommunizieren

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, fasste der österreichische Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick dieses Phänomen zusammen. Eine Erkenntnis, die genauso für Tiere, aber auch für Pflanzen und Pilze gilt. „Mit den Handtüchern markieren wir im Grunde unser Revier, ähnlich wie es der Hund auf seine Weise tut“, erklärt Ronald Lintner, wissenschaftlicher Leiter des Hauses für Natur im Museum NÖ.

Im Hauptausstellungsraum der neuen Sonderschau „Heraus mit der Sprache“, die ab dem morgigen Samstag für die Öffentlichkeit geöffnet wird, schlägt das St. Pöltner Museum viele Brücken zwischen menschlichem und tierischem Verhalten. Im Vordergrund steht aber nicht nur, warum kommuniziert wird.

Denn so unterschiedlich wie die Lebewesen selbst, sind auch ihre Kommunikationsformen. Akustische Signale, wie etwa Vogelgezwitscher oder auch visuelle Kommunikationsarten, wie das Leuchten der Glühwürmchen, sind uns Menschen wohlbekannt. Oft übersehen, in der Biologie aber genauso bedeutend, sind aber auch die chemische, etwa durch Düfte, sowie die taktile und vibratorische Verständigung. „Nicht einmal die Fische sind stumm, sie kommunizieren elektrisch“, räumt Lintner mit Vorurteilen auf.

Neue Sonderschau im Museum NÖ zeigt Kommunikation mit allen Sinnen

Ronald Lintner und Lisa Kolb bei einer interaktiven Station.

Kommunikation mit allen Sinnen wird in der Ausstellung auch auf diese Weise vermittelt. Nicht nur im eigens am Ende der Ausstellung eingerichteten Sinnesraum, sondern auch an interaktiven Stationen: „An einem Waschbrett kann man etwa das Stridulieren (Lauterzeugung durch Reiben von Körperteilen, Anm.) der Grillen und Zikaden imitieren“, erklärt Lisa Kolb, Leiterin der Vermittlung im Haus für Natur. Auf Stationen wie diese weist in der Ausstellung die Museumseule „Poldi“ hin.

Auf Tuchfühlung mit echten Insekten

Ergänzt wird die Ausstellung durch insgesamt 80 Objekte, die unter anderem aus der Landessammlung NÖ stammen. Da das Museum auch über eine Zoolizenz verfügt, fehlt es aber auch nicht an lebendigen Exponaten: „In insgesamt fünf Terrarien können Grillen, Fauchschaben, Orchideenmantis, Schildmantis und brasilianische Pfeilgiftfrösche beobachtet und belauscht werden“, so Kolb.

An ausgewählten Tagen können Kinder durch das breit gefächerte Vermittlungsprogramm mit einigen der Museumsbewohner auch auf Tuchfühlung gehen.

Infos und alle Termine: www.museumnoe.at

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