Überfall, Einbrüche: Die unheimliche Spur des Golfclub-Phantoms

Überfall, Einbrüche: Die unheimliche Spur des Golfclub-Phantoms
Ein 55-Jähriger soll in NÖ Golfspieler ausgeraubt haben. Der Mann dürfte hochkriminell sein, sogar ein Promi-Winzer zählt zu den Opfern.

Sie wollten sich ein paar schöne Tage im Hotel eines Golfclubs im Bezirk Lilienfeld machen, doch der Ausflug endete für ein Paar aus Niederösterreich mit einem Schock.

Der Mann und die Frau befanden sich in der Nacht auf den 23. Mai in ihrem Zimmer, als jemand plötzlich die Tür auftrat. Eine Gestalt baute sich vor ihnen auf, in der einen Hand eine Taschenlampe, in der anderen einen Schraubenzieher.

"Geld, Geld, Geld", schrie der Täter, während er sich sein T-Shirt übers Gesicht zog. Von der Situation völlig überrascht, gaben die Opfer dem Unbekannten 200 Euro, dann ergriff der Täter die Flucht.

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Stunden später konnte der mutmaßliche Räuber gefasst werden. Vor einer Höhle, in der er gehaust haben soll, wurde er von Beamten der Schnellen Interventionsgruppe festgenommen. Seit Mai sitzt der Ungar, der fließend Englisch spricht, in Untersuchungshaft.

Überfall, Einbrüche: Die unheimliche Spur des Golfclub-Phantoms

Polizei konnte Tatkleidung sicherstellen

Die Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Niederösterreich ergaben, dass der 55-Jährige für die Behörden kein Unbekannter ist. Der Mann soll bereits mehrmals in einen Golfclub im Raum Schwechat eingebrochen sein, vier Jahre Haft fasste er dafür aus. Selbst Promi-Winzer Leo Hillinger wurde bereits Opfer des Straftäters.

Die Spur des Mannes führt zudem durch mehrere Länder, auch in der Schweiz und in Italien soll er Coups verübt haben.

Bis zu 15 Jahre Haft drohen

Für den Überfall im Bezirk Lilienfeld wurde dem Ungar nun am Donnerstag in St. Pölten der Prozess gemacht. Im Falle einer Verurteilung könnte er die nächsten 15 Jahre im Gefängnis verbringen.

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Dass er am 23. Mai in das Hotelzimmer eindrang, gibt der Angeklagte unumwunden zu. "Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass sich Personen darin befinden", beteuert er. "Dann bin in ich Panik geraten", behauptet er. Wichtig ist ihm zu betonen, dass er das Paar nicht mit dem Schraubenzieher bedroht habe. "Ich habe auch keine Drohungen ausgesprochen", behauptet der bullige 55-Jährige.

Warum er dann aber "Geld, Geld, Geld" geschrien habe, will der Richter wissen. Der Angeklagte schüttelt den Kopf. "Ja, ich hätte umdrehen und sofort weglaufen müssen", antwortet er.

Ein Urteil wurde am Donnerstag noch nicht gefällt. Die Opfer müssen noch aussagen, der nächste Verhandlungstermin ist für den 13. Oktober angesetzt.

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