Kika/Leiner: Stadtchef bangt um Verwaltung in St. Pölten

Weiter Streit um Geld in Verhandlungen um Sozialplan bei Kika/Leiner.
Die Schließungen der Möbelhäuser könnten auch die 500 Mitarbeiter am Standort St. Pölten indirekt treffen, fürchtet Bürgermeister Stadler.

Die Nachricht, dass Kika/Leiner österreichweit 23 seiner 40 Filialen schließen muss, schlug am gestrigen Dienstag ein wie eine Bombe. Rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, am Mittwoch meldeten die Inhaber schließlich auch noch Insolvenz an. 

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In Niederösterreich sollen die Standorte in Amstetten, Mistelbach, Horn und Stockerau geschlossen werden. Doch auch in St. Pölten ist die Bestürzung über diese Nachrichten groß. 

"Ich bin gleichermaßen betroffen wie erstaunt über den Zeitpunkt und die Schnelligkeit, in der dieser Verkauf nun über die Bühne ging und plötzlich auch eine Restrukturierung und Sanierung im Raum steht. Ich hoffe, dass die neuen Besitzer den Wert des Unternehmens und der Marke erkennen“, meldete sich Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) am Mittwoch zu Wort. 

Bangen um Zentrale und Verwaltung

Die Landeshauptstadt verbindet allein durch das - bereits seit längerem geschlossene - Leiner-Stammhaus am Rathausplatz eine lange Geschichte mit dem Unternehmen. Dieses Schicksal soll der Kika-Filiale in St. Pölten nach derzeitigen Plänen nicht drohen.

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In der Landeshauptstadt ist aber neben einem großen Lager im Süden auch die Unternehmenszentrale angesiedelt,  wo laut Angaben der Stadt St. Pölten etwa 500 Personen beschäftigt sind.

"Die Zeichen scheinen gut zu stehen, dass der Verkaufsstandort in der Landeshauptstadt erhalten bleibt, und auch bei Lager und Logistik keine Massenkündigungen anstehen“, so Stadler weiter. Die Schließung von mehr als 20 Standorten könnte sich aber auch auf das Personal in der Verwaltung auswirken, wie der Bürgermeister befürchtet.

Der Stadtchef fordert nun, dass "rasch Klarheit" geschaffen werden. Seitens der Stadt St. Pölten sei man jederzeit für Gespräche bereit und hoffe auf eine gute Lösung.

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