In Niederösterreich war für den Kriminellen schließlich Endstation. Am 23. Mai wurde der Mann im Bereich einer Höhle, in der er auch gehaust haben soll, verhaftet. Stunden zuvor soll er in einem Golfclub-Hotel im Bezirk Lilienfeld ein Ehepaar überfallen haben.
Die beiden Pensionisten schilderten dem Richter am Freitag die dramatischen Minuten. "Ich schlief bereits, als mir jemand plötzlich mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete", erzählte der 70-Jährige. Dass Paar war auch deshalb in Angst, weil der Räuber mit einem Schraubenzieher herumgefuchtelt haben soll.
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Während der Beschuldigte dem Mann deutete liegen zu bleiben, musste die 65-Jährige aufstehen, um zu ihrer Geldbörse zu gehen. Während sie dem Maskierten etwa 200 Euro gab, sei er mit dem Schraubenzieher in der Hand "immer näher gekommen". Erst als ein Zimmernachbar auftauchte, ergriff der Täter die Flucht.
Der Angeklagte beteuerte bei dem Prozess am Landesgericht St. Pölten allerdings immer wieder, dass er das Paar nicht in Angst und Schrecken versetzen habe wollen. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich jemand in dem Hotelzimmer befand. Den Schraubenzieher hatte ich nur deshalb in der Hand, weil ich damit zuvor die Türe aufgebrochen hatte."
Der 55-Jährige ist auch der Polizei und Justiz in Österreich längst kein Unbekannter. Er soll unter anderem mehrmals in einen Golfklub in Schwechat eingebrochen sein, selbst Promi-Winzer Leo Hillinger wurde bereits Opfer des Straftäters.
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Während sich die Schöffen zur Beratung zurückzogen, gab der Angeklagte im Gespräch mit einem Justizwachebeamten einen Tipp ab, wie lange er wohl im Gefängnis bleiben muss. Fünf Jahre lautete dabei seine schlimmste Befürchtung, schlussendlich sind es aber 14 Jahre.
Der Angeklagte meldete nach kurzer Beratung mit seinem Rechtsanwalt Nichtigkeitsbeschwerde an, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
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