Mit etwa 120 Helfern ist das Rote Kreuz (RK) auch heuer wieder vor Ort. Eine, die seit dem ersten Frequency-Festival im Jahr 2009 mit dabei ist, ist Notfallsanitäterin Kerstin König. Warum tut sie sich das an? „Es herrscht hier immer eine absolut positive Stimmung. Nicht nur unter den Kollegen, auch die Patienten sind sehr freundlich“, erzählt König.
Die Leiden der Gäste
Als der KURIER die St. Pöltnerin am Donnerstag besucht, ist sie als Rettungsfahrerin im Einsatz. In den vergangenen Jahren war sie aber auch schon am Campingplatz West stationiert. Dort befindet sich das Versorgungszelt direkt unter einer Brücke. „Das ist sehr angenehm, weil man hier im Schatten arbeiten kann und es deshalb nicht so heiß ist“, erzählt sie.
Hunderte Menschen hat König am Frequency in den all den Jahren bereits versorgt, eine Schicht dauert knapp 14 Stunden. „Es ist schon sehr anstrengend“, sagt sie. Pro Veranstaltung macht sie zwei Schichten. So gut es das Wetter jedes Jahr mit der Großveranstaltung meint, so verschont geblieben ist man bislang auch von tragischen Zwischenfällen. Vorherrschend sind meist kleine Blessuren an den Füßen, Insektenstiche oder Kreislaufprobleme.
Nur einmal konnten die Notärzte einer Besucherin nicht mehr helfen. Die junge Frau, die in einem Einkaufswagen geschoben wurde, stürzte zu Boden und fiel mit dem Kopf auf eine Gehsteigkante. Der tödliche Unfall passierte außerhalb des Frequency-Geländes.
Wie sehr sich das Festival in all den Jahren verändert hat, weiß auch König. „Es ist nicht nur alles größer und professioneller geworden, das Publikum ist mittlerweile auch deutlich jünger“, so die 34-Jährige. Die Rot-Kreuz-Helfer seien deshalb auch so etwas wie ein Eltern-Ersatz. „Wenn sie daheim von einer Biene gestochen werden, dann gehen sie zu Mama oder Papa. Hier sind es wir, die mit einer Salbe oder einem Verband helfen.“
30.000 Tupfer
Dass König und ihre Kollegen und Kolleginnen viel zu tun haben, zeigt auch die Statistik. Laut RK-Sprecher Sebastian Frank werden pro Festival etwa 30.000 Tupfer für die Wundversorgung benötigt, 2.800 Infusionen bringen geschwächte Frequency-Besucher wieder in die Gänge. Muss geröntgt werden, dann führt für die Patienten kein Weg am Universitätsklinikum St. Pölten vorbei. Im äußersten Notfall kann auch ein Rettungshubschrauber im Bereich des Festivalgeländes landen.
Personalprobleme plagen die Frequency-Retter übrigens nicht. Besonders beliebt sind jene Schichten, wo die vielen Bands für Stimmung sorgen. Seit gestern herrscht auf den Bühnen Vollbetrieb.
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