Hoffen auf Einigung im erbitterten Streit um Bauprojekt in Breitenfurt

Ein Entwurf für das "Projekt Wiesenpark" in Breitenfurt.
Kein anderes Thema hat in Breitenfurt (Bezirk Mödling) in den vergangenen Monaten für derart emotionale Debatten gesorgt, wie ein mögliches Bauprojekt auf einer Wiese im Ortszentrum. Wohnungen und ein Ärztezentrum könnten dort nach den Wünschen der Grundstückseigentümerin entstehen. Doch in einer Volksbefragung im vergangenen Jahr wurde das Vorhaben mehrheitlich abgelehnt.
Neuer Anlauf
Auch in der Ortspolitik hat die Diskussion für tiefe Gräben zwischen der ÖVP um Bürgermeister Wolfgang Schredl einerseits und den Grünen sowie der neu formierten Bürgerliste auf der anderen Seite gesorgt. Die Neos wollen nun neuen Schwung in die Gespräche bringen und laden daher heute, Montag zu einem Runden Tisch zum Thema.

Man fürchte um die Gesundheitsversorgung im Ort, begründet Gemeinderätin Elisabeth Babnik: „Bis April 2026 muss das Projekt für ein Primärversorgungszentrum eingereicht sein, sonst verfällt die zugesagte EU-Förderung.“ Der Betreiber würde Breitenfurt in diesem Fall verlassen, ist sie sicher.
"Alibihandlungen"
Bisher habe es lediglich „Alibihandlungen“ gegeben, kritisiert Babnik: „Wie leerstehende Grundstücke vorzuschlagen, die eindeutig nicht infrage kommen, oder Zeitverzögerungstaktik, weil Fakten wiederholt mit unterschiedlichen Gesprächspartnern geklärt werden, obwohl diese am Tisch liegen. Wir müssen zu einem ehrlichen, offenen Dialog kommen.“
Für die „desaströsen Gemeindefinanzen“ würde das Projekt Millionen bedeuten, die von der Grundstückseigentümerin als „Infrastrukturbeitrag“ in Aussicht gestellt worden seien, außerdem schaffe man Wohnraum, der in Breitenfurt knapp sei, so Babnik.
Noch könne die Gemeinde ein etwaiges Projekt mitgestalten, eine mögliche gerichtliche Durchsetzung der Nutzung des bereits als Bauland gewidmeten, aber noch nicht aufgeschlossenen Grundstückes würde diese Mitwirkung erschweren: „Dann sind wir nur mehr Passagier.“ Eine – ebenfalls diskutierte – Rückwidmung in Grünland würde die Gemeinde Millionen kosten.
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