Rotes Kreuz zieht Bilanz: Mehr Einsätze trotz rückläufiger Freiwilligen

Der Notarzt war im Einsatz (Symbolbild)
Es ist erst ein paar Tage her, da war Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) selbst auf die Hilfe von Rettern angewiesen. Sie erlitt bei einem Skisturz eine Schulterprellung, jetzt trägt sie eine Bandage. "Die Versorgung war erstklassig", erzählte die Politikerin.
Der kurze Ausflug ins Private passte zum Anlass, denn am Donnerstag fand die Bilanzpräsentation des Roten Kreuzes (RK) in St. Pölten statt. Zu tun gab es für die Frauen und Männer in ihren roten Uniformen im vergangenen Jahr jedenfalls mehr als genug: Im Rettungs- und Sanitätsdienst wurden 2024 exakt 925.516 Personen versorgt (2023: 969.275).

Bilanzpräsentation in St. Pölten
Leicht rückläufig
Bei den betreuten Menschen im Feld der Gesundheits- und Sozialdienste gab es ein Plus von 234.202 auf 289.909. Speziell Rettungsdienfahrten liegen immer noch über dem vor der Corona-Pandemie vorherrschenden Niveau, konstatierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).
Gleichzeitig ist der Pool an Freiwilligen zwar stabil, aber leicht rückläufig (18.721 Personen nach 18.743 im Vorjahr). In der Gesamtschau ergebe sich eine „personelle und finanzielle Herausforderung“, die auch künftig zu beachten sei.
Herausforderung Hochwasser
Die größte Herausforderung war für die Retter aber das Jahrhunderthochwasser vom vergangenen September. 2.680 RK-Mitarbeiter rückten aus, um den Betroffenen gemeinsam mit dem "Team Österreich" zu helfen.
Teams des Roten Kreuzes waren aber nicht nur bei Evakuierungen zur Stelle, Experten der Krisenintervention rückten aus, um jenen seelischen Beistand zu leisten, die durch die Flut Hab und Gut verloren hatten. "Das Land ist für diese Leistung sehr dankbar", betonte Mikl-Leitner.
Zufrieden zeigte sich RK-Präsident Hans Ebner mit dem am 1. September 2024 in den 24-Stunden-Betrieb aufgenommene Telenotarzt-Projekt. Das System sei bereits in Oberösterreich, Kärnten, Vorarlberg und Salzburg übernommen worden. Ziel ist, dass das nicht-ärztliche Rettungsdienstpersonal am Einsatzort jederzeit in Echtzeit den Telenotarzt bzw. die Telenotärztin in den laufenden Versorgungsprozess einbinden kann.
Kommentare