Radio im Kalten Krieg: Mit einem Knall Funktürme gesprengt

In Moosbrunn verbreitete die ORS jahrzehntelang Kurzwellen-Radio weltweit
Es war der einzig verbliebene Kurzwellensender Österreichs. Mit einem lauten Knall ist am Mittwoch der Sendestandort Moosbrunn (Bezirk Bruck an der Leitha) dem Erdboden gleich gemacht worden.
Die Österreichische Rundfunksender GmbH, kurz ORS, hat damit die finalen Rückbauarbeiten am Kurzwellen-Sendestandort abgeschlossen. Die riesigen Stahlmasten brachen kontrolliert in sich zusammen.
Wichtige Rolle im Kalten Krieg
Die Sendestation, die ab den 1950er Jahren errichtet wurde, spielte besonders während des Kalten Krieges eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Radio Österreich International (ROI) bis nach Australien, Neuseeland, Russland, China und Nahost, erklärt die Rundfunksender GmbH.
Mit dem Aufkommen anderer Techniken zur Verbreitung von Hörfunkprogrammen wie Satellitenrundfunk sowie Internet-basierten Übertragungen verlor der Kurzwellenrundfunk an Bedeutung. Bis zum 31.12.2024 diente die Kurzwellensendeanlage noch für einige internationale Radiokunden.
Nach dem Abbau zweier Antennen im vergangenen Herbst 2024 wurden nun auch die verbliebenen Sendeantennen "demontiert". Die Kolosse wurden am Mittwoch in behördlicher Absprache mit einer präzisen Sprengung zu Fall gebracht.
Nachnutzung des Areals wird geprüft
"Dank der umsichtigen Planung und der professionellen Durchführung und Zusammenarbeit der Teams konnte die Beeinträchtigung für Anrainer, wie etwa die kurzzeitige Sperre der Gemeindestraße, auf ein Minimum beschränkt werden", erklärt ORS-Sprecher Michael Weber.
Der ORF prüft die Nachnutzungsmöglichkeiten des Geländes.
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