Quellen versiegt: Nur ein Becken heuer im Thermalbad Bad Fischau

Auf dem Trockenen. Eine Nutzungsmöglichkeit für das "Damenbecken" haben die Kinder schon für sich entdeckt: als Spielplatz.
Im traditionsreichen Naturbad bleibt in dieser Saison eines der beiden Becken leer. Der Wasserzufluss ist zu gering.

Kein Chlor, keine Chemikalien zur Wasseraufbereitung – das Thermalbad Bad Fischau im Bezirk Wiener Neustadt wird ausschließlich aus natürlichen Quellen gespeist. Doch die Trockenheit der vergangenen Monate hat auch hier deutliche Spuren hinterlassen.

Zwei der drei Quellen sind versiegt, die dritte liefert weniger Wasser als in vergangenen Jahren. Deshalb können in der heurigen Badesaison nicht beide Becken befüllt werden. Nur im sogenannten „Herrenbecken“ wird man schwimmen können, das „Damenbecken“ – die Bezeichnungen stammen noch aus jener Zeit, als der Badebetrieb nach Geschlechtern getrennt war – bleibt leer. Auch der beliebte Wasserfall rauscht heuer nicht.

Bar oder Spielplatz?

Bisher dauerte das Befüllen der Schwimmbecken etwa drei Stunden, derzeit sind es elf, berichtet Bürgermeister Reinhard Knobloch (ÖVP). Die geringe Durchflussmenge führe zu einem langsameren Austausch des Wassers und stärkerer Algenbildung, weshalb statt einmal nun drei Mal wöchentlich gereinigt werden muss. Dadurch entfällt auch das Frühschwimmen vor 9 Uhr.

Quellen versiegt: Nur ein Becken heuer im Thermalbad Bad Fischau

Ein Bild aus wasserreicheren Tagen: Das "Damenbecken"

„Im Frühsommer wird die Quellschüttung erfahrungsgemäß stärker, das ist noch eine Hoffnung“, sagt er. „Dass es für das zweite Becken reicht, ist aber unwahrscheinlich.“ Für ihn stelle sich nun die Frage, wie das leere Becken genützt werden kann. „Lassen wir Kinder zum Spielen hinein? Machen wir eine Bar daraus? Auf jeden Fall ist eine Absturzsicherung ein wichtiges Thema“, so Knobloch.

Wegen des eingeschränkten Betriebes werden auch die Eintrittspreise gesenkt: Die Saisonkarte kostet nun statt 135 nur 100 Euro.

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