Polizisten eingekesselt: Massive Ausschreitungen bei Corona-Versammlung in NÖ

Polizisten eingekesselt: Massive Ausschreitungen bei Corona-Versammlung in NÖ
Aktion in St. Peter/Au war laut Exekutive nicht angemeldet. Mann versuchte Polizisten zu beißen. Mehrere Personen wurden angezeigt.

Eine nicht angemeldete Versammlung von Corona-Leugnern soll laut Polizei Mittwochabend in St. Peter in der Au im Bezirk Amstetten völlig eskaliert sein.

Gegen 18 Uhr sollen sich rund 100 Menschen vor dem Schloss beziehungsweise dem Gemeindeamt eingefunden haben, fünf Polizeistreifen wurden deshalb zum Ort des Geschehens geschickt. Der Großteil der Versammlungsteilnehmer soll laut Polizei ortsfremd gewesen sein. Viele von ihnen seien eigens für die Demonstration aus Oberösterreich angereist.

Aus St. Peter dürften hingegen nur wenige Bürger am „Spaziergang“ teilgenommen haben. Mit dabei war laut NÖN aber St. Peters FPÖ-Fraktionsvorsitzender Johann Egger-Richter.

Als die Beamten die Maskenpflicht kontrollieren wollten, sollen sowohl die Angehaltenen als auch andere Versammlungsteilnehmer aggressiv darauf reagiert haben.

Nachdem eine Frau festgenommen wurde, soll die Lage laut Landespolizeidirektion Niederösterreich völlig eskaliert sein. "Das Polizeiauto wurde eingekesselt, der Transport der festgenommenen Person konnte nur durch vollen körperlichen Einsatz der eingesetzten Polizisten ermöglicht werden", heißt es.

Mann wollte Polizisten beißen

Ein Mann soll sogar versucht haben, einen Beamten den Einsatzstock zu entreißen und ihn zu beißen. Der 51-Jährige aus dem Bezirk Steyr-Land wurde kurzzeitig festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten schließlich auf freiem Fuzß angezeigt.

Polizisten eingekesselt: Massive Ausschreitungen bei Corona-Versammlung in NÖ

Mit dieser Projektion riefen Demonstranten Verfassungsschutz auf den Plan

Weiters wurden sieben Personen wegen der Nichtverwendung der Schutzmaske und weitere vier Personen wegen aggressiven Verhaltens angezeigt. Erhebungen hinsichtlich der schweren Beschädigungen zweier Streifenwagen werden von der Polizeiinspektion St. Peter in der Au geführt.

Auch der Verfassungsschutz ermittelt nun in der Causa. Der Grund: Auf das Schloss wurde der Schriftzug "1945 KZ Aufseher", "1990 Mauerbewachen" und "2021 Polizisten" projiziert.

St. Peters Bürgermeister Johannes Heuras (ÖVP) distanziert sich von den Vorfällen. Die Versammlungsfreiheit sei zwar ein wichtiges Gut, die Menschen hätten aber wenig Verständis dafür, wenn anstatt vor dem Bundeskanzleramt oder dem Gesunheitsministerium in ihrem Siedlungsgebiet demonstriert werde. "Unser Gemeindeamt ist für so etwas der völlig falsche Ort", sagt der Bürgermeister. Vor allem, wenn es dabei zu Ausschreitungen gegenüber der Polizei komme.

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