Fachhochschule macht Autos mit Künstlicher Intelligenz sicherer

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Neuartige Sensoren sollen in Zukunft vor allem Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr besser schützen.

An der Mobilität der Zukunft arbeitete die Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) im gemeinsamen Projekt „ZoneZ“ mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) und dem Lichtsystem-Spezialisten ZKW. Das Ziel dabei: Weniger Kabelsalat in Fahrzeugen, dafür mehr Sicherheit. 

Experten aller drei Unternehmen widmeten sich der großen Herausforderung in einem gemeinsamen Team. Und auch Studierende des Studiengangs Mechatronik wurden aktiv eingebunden.

Im Bereich des autonomen Fahrens gibt es rasante Fortschritte, moderne Fahrzeuge sind immer komplexer aufgebaut. Angesichts dessen rückt die Frage nach Sicherheit im Straßenverkehr in den Mittelpunkt. Vor allem der Schutz besonders verletzlicher Verkehrsteilnehmer – also Fußgänger, Radfahrer oder Rollerfahrer – steht im Fokus künftiger Mobilitätslösungen.

Genau hier setzt das Forschungsprojekt ZoneZ an. Ziel war es, sowohl den Kabelsalat im Fahrzeug zu reduzieren, als auch Software und Sensoren deutlich zu vereinfachen. 

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Projektleiter Markus Hochrainer.

Man wolle "die Architektur im Fahrzeug leichter, günstiger und schneller machen“, erklärt Wolfgang Wöber, der das Projekt gemeinsam mit Markus Hochrainer geleitet hat.

KI zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern

Er und sein Team, das auch von den Fachbereichen Electrical & Mechanical Engineering unterstützt wurden, entwickelten dazu KI-Algorithmen zur Erkennung schwächerer Verkehrsteilnehmer. „Wir wollten Radfahrer, Rollerfahrer und Fußgänger im Fahrzeugumfeld zuverlässig erkennen – und das ist uns gelungen“, ist Wöber zufrieden. Zukünftig soll die Künstliche Intelligenz „einspringen“, wenn die Person, die das Fahrzeug steuert, einen anderen Verkehrsteilnehmer übersieht, und so gefährliche Situationen und Unfälle vermeiden.

Wichtig war dem Projektteam auch die Einbindung von Studierenden. „Wir haben etwa ein Dutzend wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des Projekts betreut“, berichtet Wöber. 

Mark Winkler, Mechatronik-Student an der Fachhochschule, war etwa für die Auswertung von Daten zuständig. „Am meisten fasziniert mich, dass ich mit modernster Technologie arbeiten und Teil eines echten Forschungsprojekts sein durfte.“

Prototyp bald auf der Straße?

Das Demonstrationsfahrzeug wird heute auch in der Lehre eingesetzt, um die Auswertung von Sensordaten und KI-Anwendungen praxisnah zu vermitteln.

Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen, ZKW prüft aktuell die Umsetzung der neuen Architektur gemeinsam mit Fahrzeugherstellern. Wann der Prototyp auf der Straße zum Einsatz kommen wird, lässt sich aktuell noch nicht sagen. „Aber es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein“, prophezeit Wöber.

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