Das leuchtende Gurkerl: Wenn der Nationalpark zum Hörsaal wird

Kinderuni NP Donau Auen
Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum im Bezirk Gänserndorf startete die Tour der Kinderuni und sorgte für "Aha-Momente".

"Unsere Versuche sollen ganz niederschwellig und leicht nachvollziehbar sein", erklärt Karoline Iber, Geschäftsführerin des Kinderbüros der Universität Wien, als die Kinderuni im schlossORTH Nationalpark-Zentrum in Orth an der Donau im Bezirk Gänserndorf zu Gast war. 

Dass es so einfach sein soll, kann man gar nicht glauben, wenn ein Essiggurkerl zum Leuchten gebracht werden soll. "Man braucht nur ein Gurkerl, Alufolie und eine Münze. Das hat jeder daheim", spricht Iber über eines der Experimente, das die Kinder zum Staunen brachte.

Sinn der Kinderuni ist es, jene Kinder zu erreichen, für die der Weg zur Uni nicht so einfach ist. "Wir wollen zeigen, dass die Wissenschaft überall ist und mit dem Leben zu tun hat", soll der Forschergeist geweckt werden. Darum ist die Kinderuni auf Tour. Das Nationalpark-Zentrum in Orth war der erste Halt. Über 100 Kinder der Volksschulen Orth und Bad Deutsch-Altenburg waren zu Gast. 

Kinderuni und Nationalpark-Team vermitteln Wissen

Seit mittlerweile 14 Jahren fungiert der Nationalpark Donau-Auen als Gastgeber. "Die Wissensvermittlung liegt uns sehr am Herzen", sagt Nationalparkdirektorin Edith Klauser. Ihre Ranger sind besonders geschult; ein Kinderschutzkonzept wurde erarbeitet und für das entsprechende Gütesiegel eingereicht.

Kinderuni NP Donau-Auen

Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum im Nationalpark Donau-Auen fand der erste Tourstopp der diesjährigen Kinderuni statt. Da wurde munter geforscht und experimentiert.

Kinderuni NP Donau-Auen

Die Kinderuni on Tour tourt durch Niederösterreich und machte Halt im Nationalpark Donau-Auen: Nationalpark-Ranger Harald Nagl erzählte Nationalparkdirektorin Edith Klauser, Karoline Iber, Geschäftsführerin Kinderbüro der Universität Wien, und den Schülern aus den Volksschulen Orth an der Donau und Bad Deutsch-Altenburg wie Pflanzen und Tiere im Wald zusammenwohnen.

Kinderuni NP Donau-Auen

Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum im Nationalpark Donau-Auen fand der erste Tourstopp der diesjährigen Kinderuni statt. Da wurde munter geforscht und experimentiert.

Kinderuni NP Donau-Auen

Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum im Nationalpark Donau-Auen fand der erste Tourstopp der diesjährigen Kinderuni statt. Da wurde munter geforscht und experimentiert.

Warum ist Klauser die Wissensvermittlung bei den Kindern so wichtig? "Wir wollen den Bezug zum Nationalpark herstellen. Wenn man etwas kennt, ist man auch bereit, etwas zu schützen", weiß sie. Und die Artenvielfalt sowie das Ökosystem entlang der Donau gelte es auf jeden Fall zu bewahren. 

Umweltbindung direkt im Nationalpark

Etwa 20.000 Kinder pro Saison besuchen den Nationalpark Donau-Auen, darum gibt es unter dem Schirm der Umweltbildung spezielles Programm für Kinder und Familien. Etwa die Kinderuni, die ein starker Partner sei. Da Zusammenarbeit der Teams funktioniere gut. "Wir haben unsere Stationen mit und der Nationalpark hat seine", erklärt Iber das Konzept.

"Man kann überall neugierig sein und so einen ,Aha-Effekt' erleben"

von Karoline Iber

Geschäftsführerin des Kinderbüros der Universität Wien

Denn neben einer Mini-Vorlesung steht der Stationenbetrieb im Mittelpunkt: "Es ist wichtig, dass alles interaktiv ist. die Kinder sollen alles selbst ausprobieren und forschen. Sie freuen sich am meisten, wenn sie eine Lösung selbst erarbeitet haben", beobachtet die Nationalparkdirektorin.

In die Luft schauen und Ideen finden

Was den Frauen in den vergangenen Jahren immer mehr aufgefallen ist: Die Kinder sehnen sich nach Stille und Ruhe. "Man vergisst, dass Freizeit und Erholung ein Kinderrecht ist", weiß Iber. "Das ,In-die-Luft-Schauen' ist ein wichtiges Element zur Ideenfindung", spricht sie davon, dass kaum jemand zündende Ideen hat, wenn er am Schreibtisch sitzt. "Kinder brauchen Langeweile", ist sie überzeugt.

Um dem Feedback der Kinder Rechnung zu tragen, gab es heuer erstmals auch eine Achtsamkeits- und Ruhestation. Was die Kinder neben Stille noch wollen, weiß Klauser: "Sie wollen ernst genommen werden. Es ist wichtig, dass wir mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren. Das macht Spaß und begeistert die Kinder."

Kinderuni hat stets einen anderen Schwerpunkt

Da die Kinderuni on Tour ist, gibt es bei jedem Halt andere Schwerpunkte. In Orth ist es das Wasser, in Nationalpark Thayatal in Hardegg (Bezirk Hollabrunn) werden es die Wildkatzen sein. Egal, wo die Kinderuni Station macht: "Man kann überall neugierig sein und so einen ,Aha-Effekt' erleben", ist Iber sicher.

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