Entdeckung in Lilienfeld: Unbekannte Liebenwein-Illustration aufgetaucht

Maximilian Liebenwein (1869–1926) war ein Wiener Maler, dessen Schaffen eng mit Lilienfeld verbunden war. Sein Vater, Josef Calasanz Liebenwein, besaß in der niederösterreichischen Stadt zwei Häuser und betrieb ein kleines Geschäft.
Diese familiäre Verbindung hinterließ deutliche Spuren in seinen Werken: Immer wieder tauchen Lilienfelder Motive auf – der Muckenkogel, der Spitzbrand oder das ehrwürdige Stift mit seinen Bewohnern und Mitarbeitern. Ein bemerkenswerter Fund sorgte kürzlich für Aufsehen:
Während seiner Recherchen für das Muckenkogel-Buch 2023 stieß der Autor und Musikarchivar Bernhard Hanak auf ein bisher unbekanntes Werk Liebenweins.
Fund in einem Archivkarton
Auf seine Anfrage hin entdeckte die Stiftsarchivarin Irene König in einem bislang unerschlossenen Archivkarton eine originale Illustration des Künstlers. Es handelte sich um die 1902 von Liebenwein gestaltete Ehrenbürger-Urkunde für Abt Justin Panschab – ein Kunstwerk, das in keinem Werkverzeichnis des Malers verzeichnet war.

Liebenwein gestaltete Ehrenbürger-Urkunde für Abt Panschab
Allerdings hatte die Zeit ihre Spuren hinterlassen: Das Papier war brüchig geworden, der Zustand kritisch. Dank der Wiener Restauratorin Bettina Dräxler konnte das historische Dokument jedoch stabilisiert und nun in entfalteter Form aufbewahrt werden.
Während einzelne Werke Liebenweins weiterhin entdeckt und bewahrt werden, schwinden die sichtbaren Spuren seiner Familie in Lilienfeld zusehends. 2021 wurde die Villa der Liebenweins abgerissen, und das Schicksal ihres historischen Dreikanthofs in Lilienfeld-Dörfl bleibt ungewiss.
Mit jedem verschwundenen Gebäude droht auch ein Stück Geschichte zu verblassen – umso wichtiger ist es, das künstlerische Erbe Maximilian Liebenweins lebendig zu halten, heißt es.
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