Erneuter Waldbrand im Raxgebiet: Löscharbeiten gehen weiter

Ein am Samstag ausgebrochener Waldbrand bei Schwarzau im Gebirge im Rax-Schneeberg-Gebiet (Bezirk Neunkirchen) hat die Feuerwehr am Montag weiter beschäftigt.
Rund 200 Mitglieder seien aufgeboten und zwei Hubschrauber "auf Standby", sagte Bezirkskommandant Josef Huber zur APA. Er sprach von einem "kräfteraubenden Einsatz im steilen Gelände.
Der Boden wird aufgegraben und Glutnester werden abgelöscht“, berichtete Huber. Ein Einsatzende war vorerst nicht absehbar.
Über 300 Feuerwehrleute am Sonntag
Bis zu 340 Feuerwehrleute und fünf Löschhubschrauber waren am Samstag im Einsatz, am Sonntag waren es noch 320 und drei Hubschrauber. Die Ausbreitung des Waldbrandes konnte aber vorerst gestoppt werden.
Kräfteraubende Löscharbeiten
Die allgegenwärtige Trockenheit, starker Wind und das Großteils mit Föhren bewachsene steile Gelände erschwerten die Löscharbeiten und brachten manche Feuerwehrleute an den Rand der Erschöpfung, berichtete Einsatzleiter Huber bereits am Sonntag.
"Die Einsatzkräfte mussten oft auf allen Vieren zu den einzelnen Glutnestern hinaufkriechen, und das mit bis zu 18 Kilo schwerer Ausrüstung", beschrieb er die Situation. Dennoch seien bis auf wenige leichte Blessuren bisher alle unversehrt aus dem Einsatz zurückgekehrt.
Sonntagnachmittag konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und die betroffene Fläche auf rund acht Hektar eingegrenzt werden. Bis zu 340 Helfer und fünf Löschhubschrauber waren am Samstag im Einsatz, am Sonntag waren es noch 320 und drei Helikopter.
Am Montag galt es, mithilfe von Wärmebildkameras Glutnester aufzuspüren und abzulöschen. Im Zuge der seit dem Wochenende laufenden Arbeiten haben sich laut Huber einige Feuerwehrmitglieder leichte Verletzungen, etwa am Knöchel, zugezogen.
Durch Wind in den Wald übergegangen
Das Feuer dürfte laut Feuerwehrsprecher Klaus Stebal am Samstag gegen 10.00 Uhr durch ein brennendes Auto ausgelöst worden sein. Durch den starken Wind griffen die Flammen auf ein nahes Waldstück über. Von dort breitete sich der Brand bedingt durch Wind und Trockenheit großflächig aus.
Brand am Samstag mit Großeinsatz bekämpft
Schon am frühen Samstagnachmittag waren laut Feuerwehrsprecher Stebal bereits 14 Feuerwehren mit 100 Mitgliedern im Einsatz. Außerdem wurden zwei Züge des Katastrophenhilfsdiensts mit 120 Personen alarmiert. Der Flugdienst mit 50 Einsatzkräften und zwei Löschhubschraubern des Innenministeriums nahmen ebenfalls an der Brandbekämpfung teil.
Zusätzlich zu den umliegenden Feuerwehren aus dem Bezirk wurden auch zwei Züge des Katastrophenhilfsdiensts, der Flugdienst und der Sonderdienst Waldbrand des Landesfeuerwehrkommandos alarmiert.
Mikl-Leitner dankt Einsatzkräften
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach den Einsatzkräften ihre Anerkennung aus. "Mein Dank gilt den hunderten Kameradinnen und Kameraden, die an diesem Wochenende im Raxgebiet unter extrem schwierigen Bedingungen gegen den Waldbrand ankämpfen. Der Einsatz erinnert uns an den verheerenden Waldbrand in Hirschwang im Jahr 2021 und wie wichtig es ist, dass wir uns achtsam in unseren Wäldern verhalten", schrieb sie am Sonntag in einer Aussendung.
Tagelanger Brand 2021
In dem Bezirk hatte bereits vor einigen Jahren ein verheerender Waldbrand tagelang die Einsatzkräfte gefordert: Am 25. Oktober 2021 begann es am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax zu brennen und das Feuer breitete sich extrem rasch aus - innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar.
Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte. Fast 9.000 Helfer waren in Summe an Ort und Stelle. Erst am 6. November 2021 wurde "Brand aus" gegeben. Man ging von Brandstiftung aus, ein Verursacher wurde aber bis heute nicht ermittelt.
Weitere Brände in Südtirol und Oberösterreich
Auch in Südtirol hielt ein Großbrand im Vinschgau über 100 Feuerwehrleute auf Trab. Seit Donnerstag standen rund 100 Hektar in Flammen, 59 Personen mussten zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen, elf Personen wurden offenbar verletzt. Am Samstag war der Brand weiterhin unter Kontrolle, die Löscharbeiten dürften Medienberichten zufolge aber noch Tage dauern. Mehrere Löschhubschrauber - darunter auch zwei aus Österreich - waren im Einsatz. Auslöser des Brandes dürfte ein abgestelltes Fahrzeug gewesen sein, über die Ursache war aber noch nichts bekannt.
Im Mühlviertel in Oberösterreich hatte die Feuerwehr bereits am Freitagnachmittag einen Waldbrand zu bekämpfen gehabt: In Hirschbach (Bezirk Freistadt) brannten 150 Quadratmeter Waldboden im steilen Gelände ab. Zehn Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden standen im Einsatz und verhinderten, dass sich die Flammen weiter ausbreiteten. Das Feuer war unmittelbar neben einem Wanderweg ausgebrochen, eine konkrete Ursache wurde laut Polizei aber bisher nicht ermittelt.
Kommentare