Abbau von 100 Jobs? Donau-Universität Krems bestätigt nur Sparzwang

Für die Donau-Uni Krems ist sparen angesagt.
Von Wolfgang Lehner
Vor wenigen Wochen hatte der KURIER als Erster über finanzielle Herausforderungen für die Donau-Universität in Krems berichtet. So mussten zuletzt Rücklagen in Millionenhöhe aufgelöst werden. Jetzt scheint die Lage noch prekärer zu sein. Laut Insidern müssen rund 100 Mitarbeiter abgebaut werden.
Die Uni selbst dementiert das. Laut Kommunikationssprecher Stefan Sagl gebe es diesbezüglich keinen Beschluss oder Zahlen. Es wurde lediglich "eine Einsparung von 10 Prozent des 70 Millionen-Budgets vorgegeben." Demnach werden nun Sach- und Personalkosten durchforstet sowie Pensionierungen und befristete Verträge zum Teil nicht mehr nachbesetzt. Auch Arbeitszeitverkürzungen und der punktuelle Abbau von bestehenden Stellen werde geprüft.
Eine einberufene Krisensitzung drohte zu eskalieren, auch der nach zwölf Jahren ausgeschiedene Rektor Friedrich Faulhammer, der nun als Zukunftsstratege die Landesführung berät, soll dabei mitunter auch in die Kritik gekommen sein.
Studenten bleiben nach Verschärfung der Aufnahmekriterien aus
Der Schritt zur Volluniversität vor sechs Jahren und die Weiterbildungsnovelle im Jahr 2021 hatten zur Folge, dass die Aufnahmekriterien verschärft und die Qualität der Studienlehrgänge angehoben wurden. Nun bleiben die Studenten aus und damit auch ein erheblicher Teil der Einnahmen durch die Studiengebühren.
Faulhammer hatte zuletzt argumentiert, „dass dadurch keine nachhaltigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu erwarten sind“. Das Budget werde vom Bund in den nächsten Jahren um 50 Prozent angehoben. Zusätzlich müssten neue Zielgruppen angesprochen werden. „Veränderungen bringen immer Druck mit sich, die Bestätigung des Weges ist aber die qualitative Verbesserung“, so Faulhammer vor wenigen Wochen im KURIER-Gespräch.
Mit 1. August hat die neue Rektorin Viktoria Weber mit ihren zwei Vizerektoren die vierjährige Funktionsperiode angetreten, am 3. Oktober erfolgt die Inauguration. Das neue Team steht vor einer Herkulesaufgabe. Unterm Strich ergibt die Situation nach außen hin kein gutes Bild, die bisherige Erfolgsgeschichte scheint gefährdet, das Image ebenso.
Andere Forschungseinrichtungen übernehmen leere Räume
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ein Teil jener Mitarbeiter, die abgebaut werden, mit befristeten Lehrverträgen eingestellt wurden. Weil es vor der Verschärfung der Aufnahmekriterien noch einen Run auf die Studienplätze gegeben haben soll. Für die in Zukunft leer stehenden Räumlichkeiten, für deren Erhaltung das Land verantwortlich zeichnet, liegen bereits Angebote anderer Institutionen vor, ihre Forschungseinrichtungen dorthin zu verlegen.
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