NÖ: Jahrhundertflut bescherte Feuerwehren spektakuläre Rekordbilanz

Allein bei der Hochwasserkatastrophe im September 2024 mussten die Feuerwehren in NÖ 27.000 Einsätze abarbeiten
Mit absoluten Rekordeinsatzzahlen warten Niederösterreichs Feuerwehren in ihrer Bilanz für 2024 auf.
Weil hinter den spektakulären Leistungen aber über mehrere Monate hintereinander Naturkatastrophen mit enormen Schäden stecken, herrschen weniger Freude als vielmehr Stolz und Genugtuung über die geschaffte Arbeit bei den Ehrenamtlichen.
7,68 Millionen Stunden
Vor allem das brachiale Jahrhunderthochwasser im vergangenen September ließ die Zahl der Feuerwehreinsätze im Vergleich zu 2023 gleich um 48,12 Prozent auf 107.759 hinaufschnellen. Noch nie erreichte 7,68 Millionen Arbeitsstunden wurden von den 101.000 nö. Feuerwehrmitglieder geleistet.
Das vergangene Jahr habe gezeigt, "dass unsere Feuerwehren stärker gefordert sind, als je zuvor“, lobte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Präsentation der Jahresbilanz mit dem zuständigen Regierungsmitglied Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) und dem Landeskommandant der Feuerwehr Dietmar Fahrafellner.

FF-Landeskommandant Fahrafellner, LH Mikl-Leitner und LH-Vize Pernkopf legten beeindruckende Bilanz vor
Ab dem Juni sei es bis zur Jahrhundertflut im September monatlich zu massiven Unwettereinsätzen gekommen, wurde berichtet. Allein im Juni mussten die Wehren zu 1.100 Unwettereinsätzen ausrücken.
Unwetter und Starkregenereignisse würden sicher nicht weniger werden, erklärte Mikl-Leitner. Man könne sich auf die Feuerwehr verlassen, deshalb gehe auch deren Unterstützung durch das Land NÖ weiter, versicherte sie.
Noch während der September-Katastrophe habe man zusätzliches Hochwasser-Equipment per Beschluss der Landesregierung um 5,5 Millionen Euro erneuert und aufgestockt.

Katastrophenschutzlager kommt
Auch am Bau des zweiten Katastrophenschutzlagers in Tulln, dessen Baustart im letzten Jahr regelrecht ins Wasser gefallen war, werde man festhalten, kündigte Mikl-Leitner an. 2024 seien die Fahrzeugfördersätze des Landes um 25 Prozent angehoben und sieben Millionen Euro an Unterstützungen für den Ankauf von 131 Fahrzeugen ausgeschüttet worden. Auch die Rückerstattung der Umsatzsteuer hätte den Feuerwehren Millionen zurückgebracht, so die Landeshauptfrau.
Landesvize Pernkopf lobte die Feuerwehren, dass sie „größtmögliche Sicherheit garantieren“, beim Hochwasser sei ein „echter Großeinsatz“ abgespult worden. 330 Millionen Euro an Hilfszahlungen für 18.600 Familien und Betriebe, im Verhältnis 90 zu 10 Prozent seien seitens des Landes bislang ausgezahlt worden.

Waldbrand in Allentsteig
Landeskommandant Fahrafellner berichtete dass das nö. Feuerwehrwesen mit den Freiwilligen in Europa "von Helsinki bis Zürich“ auf Interesse stoße.
Alle Bundesländer im Einsatz
Beim Jahrhunderthochwasser mit insgesamt 27.000 Einsätzen seien erstmals Feuerwehreinheiten aus allen Bundesländern in NÖ in einem Katastrophengebiet gemeinsam im Einsatz gestanden, schilderte Fahrafellner weiters. Gemeinsam mit dem Land würde weiter in Schutzgerät investiert, etwa in mobilen Hochwasserschutz und in Großpumpen. Beim NÖ Sicherheitszentrum in Tulln werde zudem der Containerterminal erweitert, um Gerätschaft zu lagern.

Brand in der Postbusgarage in Zwettl
Auch in den anderen Einsatzbereichen wurden im Vorjahr ansteigende Zahlen registriert: Die technischen Einsätze kletterten auch hochwasserbedingt im Vergleich zu 2023 von 44.868 auf 77.532, die Zahl der Menschenrettungen erhöhte sich um 17,68 Prozent auf 4.625. Und auch Brandeinsätze gab es um 9,8 Prozent auf 7.261 mehr.
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