Traditionelles "Fasslrutschen" zu Leopoldi in Klosterneuburg

Traditionelles "Fasslrutschen" zu Leopoldi in Klosterneuburg
Die Tradition ist über 200 Jahr alt und wird jährlich zum niederösterreichischen Landesfeiertag vollzogen.

Am kommenden Mittwoch, 15. November, wird in Niederösterreich wieder der Landespatron gefeiert. Ganz besonders in Klosterneuburg, war der Heilige Leopold doch Gründer des Stiftes.

Leopoldi: Alle feiern, nicht alle haben frei

Trotz des modernen Vergnügungsparks am Rathausplatz ist für viele Besucher die Hauptattraktion des Leopoldifestes das Fasslrutschen im Binderstadel des Stiftes. Gerutscht wird dabei über das rund vier Meter hohe und 56.000 Liter fassende „1000-Eimer-Fass“ aus dem Jahr 1704.

Video: Traditionelles Fasslrutschen zu Leopodi

Verschiedene Ursprungstheorien

Zurückverfolgen lässt sich der Brauch bis ins Jahr 1814. Zum Ursprung gibt es verschiedene Deutungen. Vorbilder waren wahrscheinlich die Weinbauern, die auf der einen Seite auf das Fass hinaufstiegen, oben ihren Most hineingossen und auf der anderen Seite – weil es halt schneller ging – wieder hinabrutschten

Es gibt aber auch eine Legende, wonach vor langer Zeit der Bindermeister des Stifts den Klosternwirt einen Pantoffelhelden nannte. Dieser würde sogar über das große Fass rutschen, wenn es seine Frau verlange. Der Wirt widersprach mit der Behauptung, dass es Kellerbrauch werde, wenn er das täte. Die Frau, die die Prahlerei gehört hatte, forderte daraufhin ihren Mann auf, über das Fass zu rutschen und ihr so seine Treue zu beweisen.

Dem Brauchtum nach sollen jedenfalls Wünsche während des Rutschens in Erfüllung gehen. Tausende Besucher machen das alljährlich mit Begeisterung. Gegen eine Spende – Erwachsene 2,50 / Kinder 1,50 Euro– kann sich jeder seine Portion Glück sichern. Die Einnahmen der Aktion kommen dem Verein „Ein Zuhause für Straßenkinder“ zugute.

Heiligenreliquie

Nur zu Leopoldi ist auch die Schädelreliquie des Heiligen Leopold zu sehen. Und zwar vom 13. bis 19. November täglich von 10 bis 18 Uhr vor dem Verduner Altar. Rathausplatz und Stiftsplatz werden ab 15. November mit Marktständen, Buden, Ringelspielen und vielen weiteren Attraktionen belebt. In der Babenbergerhalle lädt die „Festhalle Leopoldi“ zu Weinpräsentation und Livemusik ein. Am 21. November folgt auf dem Rathausplatz der Geschirrmarkt als traditioneller Abschluss der Feierlichkeiten. Weiter Infos unter www.klosterneuburg.at

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