In einem außergewöhnlich aufwendigen und zeitraubenden Einsatz retteten Mitglieder der Bergrettung Reichenau (Bezirk Neunkirchen) einen in eine steile Felswand abgestürzten jungen Jagdhund.
Der elf Monate alte Mephisto war seit Freitagabend abgängig. Als sich das Herrl der jungen Brandlbracke am Samstagvormittag an die Bergretter wandte und um Hilfe bat, musste erst einmal im steilen Gelände im Höllental eine Suchaktion gestartet werden.
Gesicherter Mephisto mit Bergretter in der Steilwand
Im unwegsamen Gebirgshang, wo das Tier vermutet wurde, war dann immer wieder Mephistos jämmerliches Jaulen zu hören. Doch die Retter konnten das Tier nirgends sehen.
Auch zwei Abseilaktionen im Gelände verliefen negativ, weshalb die Bergretter die Suche in der Abenddämmerung unterbrechen mussten.
In der Finsternis gelang es Samstagnacht dann doch noch, den Hund zu orten. Es konnte ein Sichtkontakt hergestellt werden, weil die Augen des Hundes im Licht reagierten.
Er befand sich auf einem sehr kleinen Felsabsatz in einer steilen Wand, etwa 150 bis 200 Meter über dem Boden.
Dank des Einsatzes einer Wärmebilddrohne der Bergrettung konnte Mephistos Position in den frühen Morgenstunden genau lokalisiert und seine Rettung geplant werden.
"Wir haben das Ganze dann als eine Übung angelegt“, erzählt Lukas Turk von der Bergrettung Reichenau über das komplizierte und nicht ungefährliche Manöver.
Sieben Bergretter bauten oberhalb der Felskante eine Absturzsicherung sowie zwei Standplätze für eine Rettungsmannschaft auf. Von dort wurden zwei Retter zum Hund abgelassen, um diesen zu sichern und für einen Abtransport vorzubereiten.
Der Rücktransport des Hundes sowie der Retter erfolgte mithilfe eines Flaschenzugs, sodass sowohl der Bergretter als auch der Hund sicher nach oben gebracht werden konnten.
Nicht nur beim Hundebesitzer glänzten dann Sonntagvormittag die Augen, als er den erschöpften Mephisto so weit wohlbehalten wieder in die Arme schließen konnte. Auch die insgesamt elf eingesetzten Bergretterinnen und -retter hatten mit der gelungenen Rettungsaktion eine wirkliche Freude.
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