Zum Sauerhof sei er „wie die Jungfrau zum Kind gekommen“, meinte Hesz. Das Haus ging durch Liquiditätsprobleme des früheren Inhabers Siegmund Kahlbacher in seinen Besitz über. Dieser hatte seit 2014 immer wieder eine Renovierung und Wiedereröffnung als Gesundheitshotel in Aussicht gestellt. Passiert ist aber nichts. Hesz hatte jahrelang Geld in dem Projekt investiert, nach einem gerichtlichen Vergleich im Herbst 2024 wurde er Besitzer. Wobei Hesz betont, dass Kahlbacher, mit dem ihm eine Freundschaft verband, nichts Böses getan habe, aber er „hatte ein unglückliches Händchen“.
„Freude an Baden“
„Unser eigentliches Geschäft ist Kaufen und Verkaufen“, meinte Hesz. „Ich habe deshalb auch nicht vorgehabt, in Baden aktiv zu werden.“ Nachdem der Geschäftsführer der „Meta Hesz Group 1 GmbH“ auf Einladung von Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP) nun aber in Baden zu Gast war, wo er das besondere Flair und die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenlernen konnte, habe sich diese Ansicht geändert. „Bei diesem herzlichen Empfang habe ich Freude an Baden bekommen“, meinte Hesz. „Ich kann mir vorstellen, hier zu investieren.“
„Wir haben einige Hotels“, betonte Jürgen Hesz, der beispielsweise auch Eigentümer des Palais Auersperg in Wien ist. Zwei international bedeutende Bewerber hätten bei ihm schon ihr Interesse angemeldet, den Sauerhof wieder zum Leben zu erwecken. „Aber ich bin selbst auf den Geschmack gekommen. Denkbar ist, entweder mit super-professionellen Betreibern zu arbeiten, oder wir machen es selber“, kündigte Hesz an. Allerdings unter einer Prämisse: „Es muss sich rechnen.“ Ein möglicher zukünftiger Sauerhof könnte deshalb auch etwas größer ausfallen.
„Geben unser Bestes“
Die Aussagen von Hesz sorgen bei der Badener Stadtregierung mit Jeitler-Cincelli und ihren beiden Vizebürgermeistern Markus Riedmayer (SPÖ) und Jowi Trenner (Liste Wir Badener) für Freude. Hat man doch im vor wenigen Wochen unterzeichneten Koalitionspapier die möglichst baldige Wiedereröffnung eines der großen Hotels als klares Ziel definiert. Neben dem Sauerhof steht derzeit auch das Hotel Schloss Weikersdorf leer.
„Wir verstehen uns als serviceorientierter Partner und werden unser Bestes geben, dem künftigen Betreiber unter die Arme zu greifen, wo immer es geht. Mit vereinten Kräften wird der Sauerhof ein glanzvolles Comeback feiern“, ist Jeitler-Cincelli zuversichtlich.
Und wie geht es weiter? „Es gibt positive Signale und intensive Gespräche“, meint Hesz, der bis jetzt rund 14,5 Millionen Euro in den Sauerhof investiert hat. Jetzt müsse man genau überlegen, was man hier wie machen kann. Hesz verspricht jedenfalls: „Es wird hundertprozentig heuer noch etwas passieren.“
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