Neuer „Prinz“ für den Sauerhof: Investor will Grandhotel wiederbeleben

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Der neue Eigentümer des Grandhotels, Jürgen Hesz, kündigt ein Ende des jahrelangen Dornröschenschlafes an.

Zusammenfassung

  • Jürgen Hesz, neuer Eigentümer des Grandhotels Sauerhof, plant nach Jahren des Leerstands eine Wiederbelebung des Hotels.
  • Hesz erwägt Investitionen in Baden und hat internationale Bewerber, die Interesse an der Wiedereröffnung des Sauerhofs zeigen.
  • Die Stadt Baden unterstützt die Pläne und sieht die Wiedereröffnung des Hotels als klares Ziel, um dem Tourismus neuen Glanz zu verleihen.

Von Ruhm und Glanz ist wenig übrig. Wenn man am Grandhotel Sauerhof in der Weilburgstraße vorbeigeht, bietet sich ein trauriges Bild. Dem einstigen Flaggschiff der Tourismushochburg sieht man deutlich an, dass es schon seit Jahren leer steht, rundherum wuchert das ungebändigte Grün.

„Es gehört etwas gemacht“, meint Jürgen Hesz. Ein Satz, der Bedeutung hat. Denn der oberösterreichische Investor und Antiquitätenhändler ist seit Kurzem hundertprozentiger Eigentümer des Sauerhofs. Am Freitag besuchte er Baden und machte zur Zukunft der Luxus-Immobilie einige Aussagen, die in der Stadt Hoffnungen wecken.

Zum Sauerhof sei er „wie die Jungfrau zum Kind gekommen“, meinte Hesz. Das Haus ging durch Liquiditätsprobleme des früheren Inhabers Siegmund Kahlbacher in seinen Besitz über. Dieser hatte seit 2014 immer wieder eine Renovierung und Wiedereröffnung als Gesundheitshotel in Aussicht gestellt. Passiert ist aber nichts. Hesz hatte jahrelang Geld in dem Projekt investiert, nach einem gerichtlichen Vergleich im Herbst 2024 wurde er Besitzer. Wobei Hesz betont, dass Kahlbacher, mit dem ihm eine Freundschaft verband, nichts Böses getan habe, aber er „hatte ein unglückliches Händchen“.

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Der Sauerhof wurde 1820 bis 1822 von Joseph Kornhäusel erbaut

„Freude an Baden“

„Unser eigentliches Geschäft ist Kaufen und Verkaufen“, meinte Hesz. „Ich habe deshalb auch nicht vorgehabt, in Baden aktiv zu werden.“ Nachdem der Geschäftsführer der „Meta Hesz Group 1 GmbH“ auf Einladung von Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP) nun aber in Baden zu Gast war, wo er das besondere Flair und die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenlernen konnte, habe sich diese Ansicht geändert. „Bei diesem herzlichen Empfang habe ich Freude an Baden bekommen“, meinte Hesz. „Ich kann mir vorstellen, hier zu investieren.“

„Wir haben einige Hotels“, betonte Jürgen Hesz, der beispielsweise auch Eigentümer des Palais Auersperg in Wien ist. Zwei international bedeutende Bewerber hätten bei ihm schon ihr Interesse angemeldet, den Sauerhof wieder zum Leben zu erwecken. „Aber ich bin selbst auf den Geschmack gekommen. Denkbar ist, entweder mit super-professionellen Betreibern zu arbeiten, oder wir machen es selber“, kündigte Hesz an. Allerdings unter einer Prämisse: „Es muss sich rechnen.“ Ein möglicher zukünftiger Sauerhof könnte deshalb auch etwas größer ausfallen.

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Große Freude und Erwartungen: Stadtrat Peter Koczan, Vizebürgermeister Markus Riedmayer, Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli, Jürgen Hesz und Vizebürgermeister Jowi Trenner.

„Geben unser Bestes“

Die Aussagen von Hesz sorgen bei der Badener Stadtregierung mit Jeitler-Cincelli und ihren beiden Vizebürgermeistern Markus Riedmayer (SPÖ) und Jowi Trenner (Liste Wir Badener) für Freude. Hat man doch im vor wenigen Wochen unterzeichneten Koalitionspapier die möglichst baldige Wiedereröffnung eines der großen Hotels als klares Ziel definiert. Neben dem Sauerhof steht derzeit auch das Hotel Schloss Weikersdorf leer.

„Wir verstehen uns als serviceorientierter Partner und werden unser Bestes geben, dem künftigen Betreiber unter die Arme zu greifen, wo immer es geht. Mit vereinten Kräften wird der Sauerhof ein glanzvolles Comeback feiern“, ist Jeitler-Cincelli zuversichtlich.

Und wie geht es weiter? „Es gibt positive Signale und intensive Gespräche“, meint Hesz, der bis jetzt rund 14,5 Millionen Euro in den Sauerhof investiert hat. Jetzt müsse man genau überlegen, was man hier wie machen kann. Hesz verspricht jedenfalls: „Es wird hundertprozentig heuer noch etwas passieren.“

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