Neue Perspektiven für das Hahn-Gelände im Zwettler Ortskern

Eine Aufnahme vom Zwettler Hahn-Gelände. Das Areal ist verwandelt, es liegt Schnee.
Früher befand sich auf dem Stück Land in der Gartenstraße eine Gärtnere. Nun gibt es neue Pläne für die brach liegenden Fläche.

Hinter dem metallenen Bauzaun entlang der Gartenstraße hat die Natur derzeit freie Hand. Gräser sprießen, Sträucher wuchern, schlanke Birken recken sich gen Himmel. Einst Standort der mittlerweile geschlossenen Gärtnerei Hahn, liegt das rund 10.000 Quadratmeter umfassende Areal im Zwettler Ortskern brach. Ein Umstand, den die Gemeinde bereits seit Jahren ändern möchte.

Ursprünglich plante Eigentümer Reinhold Frasl auf dem Gelände die Errichtung eines Einkaufszentrums. Nachdem das "Kampcenter Zwettl" scheiterte, verhandelten Frasl und die Zwettler Immobilien und Projekt GmbH – eine Gesellschaft der Stadtgemeinde Zwettl, der Raiffeisenbank Region Waldviertel Mitte sowie der Waldviertler Sparkasse Bank AG – über den Verkauf der Liegenschaft. Dieser wurde aber nie abgeschlossen, unter anderem, da der Preis von rund 2,5 Millionen der Stadt zu hoch war.

Nahversorgungszentrum

Nun gibt es neue Pläne für die künftige Nutzung des "Hahn-Areals", die laut dem Eigentümer "nichts mehr mit dem alten Projekt zu tun haben". Auf 9.000 Quadratmetern ist ein multifunktionales Nahversorgungszentrum geplant. Das mehrgeschoßige Gebäude soll Betreutes Wohnen und ein Ärztezentrum beherbergen. Weiters sind Angebote in den Bereichen Gastronomie und Entertainment angedacht. Einkaufsmöglichkeiten werde es laut Frasl ebenfalls geben, sie stehen jedoch nicht mehr im Zentrum des Konzepts. 
Derzeit befinde sich das Projekt  laut dem Grundstückseigentümer in der Entwurfsplanung, im kommenden Jahr soll die Einreichplanung erfolgen. Anschließend wird mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren gerechnet.

Eine Google Maps Aufnahme von Krems, auf der das Hahn-Areal rot Markiert wurde.

Die brachliegende Fläche befindet sich im Zentrum von Krems.

Die Gemeinde könnte sich im Rahmen eines viergruppigen Kindergartens an dem Projekt beteiligen. Vorab gelte es laut Bürgermeister Franz Mold (ÖVP)  aber, einige Fragen zu klären: "Die neue Projektierung steht erst am Beginn. Es kann noch nicht gesagt werden, ob und in welcher Form ein solches Nahversorgungszentrum mit Kindergarten überhaupt gebaut werden kann." Bisher sei ein Mietmodell angedacht – eine Beteiligung am Bau seitens der Stadtgemeinde stehe aktuell nicht im Raum. Weitere Details der Kooperation sind ebenfalls noch offen.

Brückenplanung

Für die Nutzung des Gebäudes ist erneut eine Brücke über den Kamp vorgesehen. Das Bauwerk war bereits im alten Konzept enthalten und soll den hölzernen Fußgängerübergang auf Höhe der Feuerwehr ersetzen. Ursprünglich war geplant, die Kosten, die sich laut Schätzungen anhand der Pläne aus dem Jahr 2017 auf rund 2,7 Millionen Euro belaufen könnten, zur Hälfte vom Eigentümer und zur Hälfte aus öffentlicher Hand zu finanzieren. Im Hinblick auf die finanzielle Lage der Gemeinde wird über eine Vorfinanzierung von Frasl debattiert. Die genaue Aufteilung der Kosten wolle die Gemeinde im Zuge der Ausarbeitung eines neuen Baulandvertrages verhandeln.

Kritische Stimmen zum geplanten Projekt sind bereits seitens der Grünen Zwettl zu hören. So seien die Kosten zur Errichtung einer Brücke für die Gemeinde derzeit nicht tragbar. Die Vorfinanzierung durch Frasl  bringe zudem „eine unzumutbare Abhängigkeit“. Handelsflächen und Unterhaltung anzukündigen, sei den Grünen zu wenig, die Pläne rund um die soziale Infrastruktur zu unkonkret.

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